VG-Wort Pixel

Bitter Lemon in der Schwangerschaft Wie viel Bitterlimonade ist in Ordnung?

Bitter Lemon in der Schwangerschaft: Glas Limonade und Zitronen auf einem Tisch
© 279photo / Adobe Stock
Ist Bitter Lemon in der Schwangerschaft bedenklich? Was es zu beachten gibt im Überblick. 

Bitter Lemon ist nicht nur in der warmen Jahreszeit eine schöne Erfrischung. Wenn du schwanger bist, hast du dich wahrscheinlich schon gefragt, ob das bittere Getränk auch jetzt noch in Ordnung ist oder ob du lieber darauf verzichtest.

Was Chinin ist und wofür es verwendet wird

Doch warum stellt sich diese Frage überhaupt? Bitter Lemon und auch Tonic Water enthalten Chinin. Gewonnen wird es aus der Rinde des Chinarindenbaums und zu einem weißen, kristallenen Pulver verarbeitet. Es wird nicht nur in Getränken, sondern auch in der Medizin verwendet, da es schmerzstillend, lokal betäubend und fiebersenkend wirkt. So wird es zum Beispiel für die Behandlung von nächtlichen Wadenkrämpfen und Malaria angewendet. Nebenwirkungen aus der Therapie mit chininhaltigen Medikamenten können unter anderem Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen, Kopfschmerzen oder Schwindel sein. Eine Schwangerschaft gilt als Kontraindikation bei Medikamenten mit Chinin, sie dürfen also nicht eingenommen werden. Denn in hohen Dosen gilt es als wehenfördernd und könnte zudem zu Fehlbildungen am Ungeborenen führen. Auch eine schwere Unterzuckerung (Hypoglykämie) ist vor allem in der fortgeschrittenen Schwangerschaft möglich.

Ist Bitter Lemon in der Schwangerschaft bedenklich?

Getränke enthalten geringe Mengen von Chinin: In Deutschland dürfen laut Aromenverordnung alkoholfreie Getränke maximal 85 mg/kg enthalten und Spirituosen bis zu 300 mg/kg. Zudem müssen Chinin (und dessen Salze) auf der Zutatenliste angegeben werden. "Wenn eine Schwangere gelegentlich ein oder zwei Gläser Tonic oder Bitterlimonade trinkt, dann gefährdet sie damit weder ihr Kind noch die Schwangerschaft", so Christian Albring, Präsident des Berufsverbands der Frauenärzte (BVF) gegenüber der Website "Frauenärzte im Netz". Chinin könnte jedoch in größeren Mengen problematisch sein. So wird in der wissenschaftlichen Literatur von einem Fall berichtet, in dem eine werdende Mutter in der Schwangerschaft täglich mehr als einen Liter Tonic Water getrunken hat und das Neugeborene in der Folge Entzugserscheinungen zeigte. Zwei Monate später zeigte es keine Symptome mehr. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt – angelehnt an die Arzneimittelverwendung – auf den Konsum von chininhaltigen Getränken vorsorglich in der Schwangerschaft zu verzichten.

Fazit: Bei Bitter Lemon ist also Vorsicht geboten. Als Schwangere ist es sinnvoll, den Genuss von Bitter Lemon einzuschränken und dieses nicht regelmäßig und wenn nur in geringen Mengen zu verzehren.

Alternativen zur Bitterlimonade

Welche Getränke sind in der Schwangerschaft unbedenklich? Neben Wasser kannst du beherzt zum Beispiel zu selbst gepresstem Saft, ungesüßtem Fencheltee oder Buttermilch greifen.

Wenn du Themen rund um die Ernährung in der Schwangerschaft interessant findest, schau doch auch mal in folgende Artikel rein:

Verwendete Quellen:

Embryotox: Chinin, zuletzt aufgerufen am 01.02.2023

Frauenärzte im Netz: Chinin in geringen Mengen ist für Schwangere unbedenklich, zuletzt aufgerufen am 01.02.2023

Bundesinstitut für Risikobewertung: Chininhaltige Getränke können gesundheitlich problematisch sein, zuletzt aufgerufen am 01.02.2023

ELTERN

Mehr zum Thema