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Anders als bei der recht bekannten Babyshower – in Deutschland auch als Babyparty bezeichnet – steht bei der Blessingway-Zeremonie nicht so sehr das Baby, sondern die werdende Mutter im Mittelpunkt: Im vertrauten Kreis werden die Schwangerschaft und die bevorstehende Geburt gefeiert, was den Frauen Kraft und Zuversicht schenken soll. Vor allem in den USA ist das Ritual beliebt, doch auch in Deutschland finden werdende Mamas zunehmend Gefallen daran.
Was ist ein Blessingway?
Der Begriff Blessingway (alternativ auch Blessing Way) bedeutet frei übersetzt so viel wie „Segensweg“ und beschreibt eine wiederentdeckte Tradition, die ursprünglich auf den indigenen Stamm der Navajo in Nordamerika zurückgeht. Für die amerikanischen Ureinwohner war das Blessing Way ein zentraler Bestandteil von Heilungszeremonien und sollte für positiven Segen sorgen sowie Unglück abwenden. Ursprünglich standen hierbei jedoch nicht nur schwangere Frauen im Mittelpunkt; die Feier wurde auch bei Pubertätsriten oder zur Segnung eines neuen Hauses abgehalten.Diese rituelle Zusammenkunft vor dem Beginn einer neuen Lebensphase sollte Kraft spenden, um den Übergang in ebendiese bewusst und gestärkt zu begehen.
In der heute praktizierten Form des rituellen Zusammenkommens finden sich zentrale Elemente wieder: Bei einem modernen Blessingway sollenwerdende Mütter mit bestärkenden Wünschen positiv auf die bevorstehende Geburt eingestimmt werden. So soll den Frauen der Übergang in die Mutterschaft erleichtert und ein positiver, achtsamer Blick auf die Zukunft gefördert werden. Das Ziel der Blessingway-Zeremonie ist:
- Einstimmung auf die bevorstehende Geburt und die Mutterschaft
- Spenden von Kraft, Zuversicht und positiven Gedanken
- Ehrung der Schwangeren und die Auseinandersetzung mit den Gedanken und Gefühlen der Schwangeren
Dazu wird die Schwangere im Kreise weiblicher Freundinnen und Familienmitglieder verwöhnt und gefeiert; kleine Rituale wie ein Fußbad und liebe Segenswünsche der Gäste für Baby und Mutter runden die Zeremonie zu Ehren der schwangeren Frau ab. Häufig wird ein Blessingway (auch Mother Blessing genannt) von einer Doula oder einer Hebamme geleitet, grundsätzlich kann aber jede:r so eine Zusammenkunft organisieren.
Wie läuft eine Blessingway-Zeremonie ab?
Die Frauen kommen zum Blessing Way in gemütlich dekorierten Räumen oder in der Natur zusammen und feiern die werdende Mutter. Kerzen, Blumen und bunte Tücher sorgen dabei für eine feierliche Stimmung und Räucherstäbchen oder Duftkerzen, Fußbäder mit Blütenwasser, Blumenkränze und Gespräche für Entspannung.
Außerdem beliebt: Jede Frau bringt ein bis zwei Perlen mit, die zusammen mit den Perlen der anderen Frauen zu einer Geburtskette oder einem Armband aufgereiht werden. Das selbstgebastelte Schmuckstück soll der werdenden Mutter während der Geburt Kraft spenden. Ein weiteres wichtiges Element des Blessingway ist, den Babybauch mit Henna zu bemalen und Geburtskerze herumzureichen, verbunden mit ausgesprochenen Segenswünschen für die werdende Mama.
Lese-Tipp: Weitere Ideen zum Babybauch bemalen? Hier gibt’s die besten Tipps!
Ideen für eine Blessingway-Feier
Grundsätzlich gibt es hier kein Richtig oder Falsch – ihr könnt euch für die Blessingway-Zeremonie einer Freundin einfallen lassen, was euch gefällt. Grundsätzlich sollteim Zentrum der Zusammenkunft immer die Schwangere stehen – und manchmal ist weniger mehr. Nehmt euch daher Zeit und Raum für die einzelnen Rituale, anstatt ein möglichst aufwändiges Programm von Geburtskette bis Kerzen-Workshop anbieten zu wollen.
Hier kommen ein paar Anregungen für ein Blessing Way:
- Massage:
Eine Fuß-, Hand- oder Ganzkörpermassage entspannt die werdende Mama. - Gemeinsames Singen und Tanzen:
Kaum etwas schafft ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl als gemeinsames Singen und Tanzen, schon bei den Ureinwohnern war es Bestandteil des Blessing Ways. - Blütenschmuck basteln:
Entspannend und eine schöne Erinnerung an das Mother Blessing – ein selbstgebastelter Blütenschmuck! - Gesprächskreis:
Erzählt euch gegenseitig bestärkende Geschichten rund um Geburt und Mutterschaft. - Meditation:
Tiefenentspannung für die werdende Mutter und die Gäste; hier bietet sich die Unterstützung einer Expertin an. - Ängste verbrennen:
Die Schwangere wirft ihre Sorgen und Ängste symbolisch ins Feuer, nachdem sie diese auf kleinen Zetteln notiert hat. - Gute-Wünsche-Glas:
Jede Teilnehmerin wirft einen lieben Wunsch an die Schwangere in ein Glas. Diese werden dann abwechselnd herausgezogen und vorgelesen.
Wie viel kostet ein Blessingway-Ritual?
Das lässt sich nicht pauschal beantworten, die Kosten können stark variieren. Eine selbst ausgerichtete Zeremonie ist sicher günstiger als eine professionell organisierte Blessinway-Party. Dafür spart man sich bei einem gebuchten Event aber den Aufwand der Vorbereitung und bekommt ein All-Inclusive-Paket. Zudem wissen die Hebammen und Doulas, was ein gelungenes Blessingway ausmacht – darüber musst du dir bei einer gekauften Session also keine Gedanken machen. Wenn du die Zeremonie ausrichten lassen möchtest, kannst du mit je nach Aufwand mit Kosten zwischen 100 und 400 Euro rechnen. Interesse? Hier findest du Doulas in Deutschland, die ein Blessingway anbieten!
Lese-Tipp: Du planst eine Babyparty? Hier kommen die besten Babyparty-Ideen!
Inspiration: So wird das Blessingway-Ritual weltweit gefeiert
Klickt euch durch unsere Instagram-Bilderstrecke und seht selbst, wie Frauen auf der ganzen Welt ihr Blessingway feiern!
Quellen:
- Encyclopaedia Britannica: Blessingway, zuletzt aufgerufen am 12.09.2023.