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Braune Schmierblutung in der Schwangerschaft Du erwartest ein Baby und bemerkst dunklen Ausfluss? Worauf das hindeuten kann

Braune Schmierblutung in der Schwangerschaft: Seitliche Ansicht einer Frau auf der Toilette
© hui_u / Adobe Stock
Warnsignal oder unproblematisch? Eine braune Schmierblutung in der Schwangerschaft ist immer erst mal ein Schreck. Welche verschiedenen Ursachen dahinterstecken können und wann du sicherheitshalber deinen Arzt oder deine Ärztin aufsuchst.

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Bitte, bitte, lass' es nichts Schlimmes sein! Der Anblick von Flecken im Slip versetzt Schwangere schnell in Panik. Dabei können braune Schmierblutungen in der Schwangerschaft auch durchaus harmlose Gründe haben. Hier erfährst du alles Wichtige dazu.

Warum ist das Blut braun statt rot?

Frisches Blut hat eine leuchtend rote Farbe. Fließt es nur spärlich und langsam, kommt es mit mehr Sauerstoff in Kontakt und das enthaltene Eisen oxidiert. Mit anderen Worten: es rostet. Dunkles, bräunliches Blut ist somit ein Zeichen für eine leichtere, vielleicht auch schon länger zurückliegende Blutung.

Im Gegensatz zur Menstruationsblutung haben Schmierblutungen sehr häufig eine rotbraune Farbe und eine eher schleimige Konsistenz. 

Kein Grund zur Sorge: Wann sind braune Schmierblutungen in der Schwangerschaft harmlos?

Hast du nur leichte Schmierblutungen und keine Schmerzen oder andere Beschwerden, steckt vermutlich nichts Schlimmes dahinter. Wenn du in der Schwangerschaft blutigen Ausfluss entdeckst, gehört das aber sicherheitshalber immer ärztlich abgeklärt.

In der Frühschwangerschaft

Leichte Blutungen treten im ersten Trimenon, in den ersten 12 Schwangerschaftswochen, bei etwa jeder vierten Frau auf. Sie sind also recht häufig und meist harmlos. Als Ursachen kommen infrage:

  • Einnistungsblutung: Etwa vier bis sechs Tage nach dem Eisprung kann es zur sogenannten Nidationsblutung oder Implantationsblutung kommen – muss es aber nicht. Die Schätzungen reichen von fünf bis 30 Prozentaller Schwangerschaften, bei denen dieser leichte, meist bräunliche Ausfluss auftritt, wenn sich die befruchtete Eizelle (Blastozyste) in die Gebärmutterschleimhaut einnistet. In diesem Fall ist die leichte Schmierblutung das erste Anzeichen, dass du schwanger bist. Weitere Infos zur Einnistungsblutung findest du in unserem Artikel dazu.
  • Kontaktblutung: Der Muttermund am Ende der Vagina ist während der Schwangerschaft besonders gut durchblutet und sehr berührungsempfindlich. Beim Sex oder auch bei vaginalen Untersuchungen durch die Gynäkologin oder den Gynäkologen kann daher schon mal eine leichte Verletzung passieren, die dann auch blutet – das ist in jeder Phase der Schwangerschaft möglich. Eine Gefahr für das Baby bedeutet es aber nicht.

Zu Beginn der Geburt

Der Entbindungstermin naht? Dann kann eine leichte Schmierblutung ankündigen, dass die Geburt unmittelbar bevorsteht. Denn: In der Schwangerschaft verschließt ein Schleimpfropf den Muttermund. Geht die Geburt so langsam los, weitet sich der Muttermund und dieser Schleimpfropf fällt ab. Dabei können auch kleine Blutgefäße verletzt werden. Dann kommt es zu einer bräunlichen Schmierblutung, in der Fachsprache Zeichnungsblutung genannt.

Warnsignal: Auf welche Komplikationen kann die Schmierblutung hinweisen?

Je nachdem, wie weit die Schwangerschaft fortgeschritten ist, sind verschiedene ernstere Ursachen denkbar, die sofort in ärztliche Behandlung gehören:

  • Drohende Fehlgeburt
  • Eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter
  • Probleme mit der Plazenta

Nicht selten endet eine Schwangerschaft, bevor die Frau überhaupt weiß, dass sie ein Kind erwartet. Dann sind schon bei Befruchtung oder bei der Einnistung Fehler passiert, die eine gesunde Entwicklung des Embryos unmöglich machen. Das wird bereits in der Frühschwangerschaft auffallen. Treten dagegen im 2. oder 3. Trimenon Blutungen auf, weist das auf Infektionen oder Probleme mit der Plazenta hin. Geh am besten gleich zu deiner Gynäkologin oder in eine Klinik, um mögliche Komplikationen abchecken zu lassen.

Fehlgeburt

Hast du in den ersten 12 Wochen neben der vaginalen Blutung ziehende Schmerzen im Unterleib, vielleicht auch Krämpfe, könnte sich eine drohende Fehlgeburt ankündigen. Öffnet sich der Muttermund dabei nicht, stehen die Chancen gut, dass die Gefahr wieder vorübergeht. Deine Ärztin oder dein Arzt wird dich krankschreiben, damit du dich gut schonen kannst.

Eileiterschwangerschaft

Es kommt vor, dass sich die befruchtete Eizelle nicht, wie vorgesehen, in der Gebärmutterschleimhaut einnistet, sondern schon auf ihrem Weg dorthin, im Eileiter. Die Blutungen, die dadurch auftreten können, lassen sich leicht mit einer verspäteten Menstruation verwechseln. Auffällig ist, dass die Frau einseitige Schmerzen im Unterbauch verspürt. Liegt eine Eileiterschwangerschaft vor, muss sie leider abgebrochen werden.

Plazentaablösung

Normalerweise ist die Plazenta fest mit der Gebärmutterwand verbunden. In 0,4 bis 1,5 Prozent aller Schwangerschaften löst sie sich vorzeitig. Dann wird der Fötus möglicherweise nicht mehr so gut mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Meist kommt es zu starken Blutungen, sie können aber auch nur leicht ausfallen. Die Mutter muss dann Bettruhe halten, eventuell wird das Kind bei einer vorzeitige Plazentaablösung aber auch eher als geplant entbunden. 

Plazenta praevia

Liegt die Plazenta ganz oder teilweise über deinem Gebärmutterhals, können plötzliche Blutungen auftreten. Sie tun zwar nicht weh, sind aber meist recht stark und hellrot – also nicht mit einer bräunlichen Schmierblutung zu verwechseln. Lies hier mehr zum Thema Plazenta praevia.

Wichtig: Stärkere Blutungen in der Schwangerschaft, vor allem, wenn du zusätzlich Schmerzen im Unterleib oder Fieber hast, sind immer das eindeutige Signal, sofort eine:n Ärzt:in aufzusuchen! Aber auch eine Schmierblutung kann auf einen ernsteren Hintergrund hindeuten. Ob es sich um einen Notfall handelt, findet deine Frauenärztin oder dein Frauenarzt durch Ultraschall, eine vaginale Untersuchung oder auch die Analyse deiner Blutwerte heraus.

Quellen:

ELTERN

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