Essen wir gesund und ausgewogen, wird unser Körper mit allen nötigen Nährstoffen versorgt. Das ist besonders wichtig, wenn wir ein kleines Wunder in uns tragen. Die Ernährung in der Schwangerschaft ist manchmal gar nicht so leicht: Worauf lieber verzichten, welche Lebensmittel besser nur in Maßen und welche sind richtig gut für Mutter und Baby? All das sind Fragen, die gerade zu Beginn auftauchen. Auch bei Käse in der Schwangerschaft gibt es einiges zu beachten.
Auf Emmentaler in der Schwangerschaft besser verzichten?
Käse ist für viele ein Genuss, der zur täglichen Ernährung gehört und das ist auch während der Schwangerschaft weiterhin möglich. Es gibt jedoch Käsesorten, auf die dann besser verzichtet wird, dazu gehört zum Beispiel Rohmilchkäse in der Schwangerschaft.
Darum besser keinen Rohmilchkäse verzehren
Rohmilch wird bei der Verarbeitung auf maximal 40 Grad Celsius erhitzt. Bei dieser Temperatur überleben Bakterien wie beispielsweise Listerien jedoch. Diese wiederum können zu einer Listeriose führen, die für einen gesunden Menschen normalerweise kein Problem darstellt. Für Schwangere ist die meldepflichtige Infektionskrankheit hingegen sehr riskant, Früh- und Fehlgeburten könnten zum Beispiel die Folge sein. Umgehen lässt sich das Risiko, wenn der Rohmilchkäse für mindestens zwei Minuten bei mindestens 70 Grad Celsius erhitzt wird. Dabei sterben die Bakterien ab. Gut zu wissen: Lebensmittel mit Rohmilch müssen in Deutschland entsprechend gekennzeichnet werden.
Ist Emmentaler problematisch?
Auch der Schweizer Käse Emmentaler wird aus Rohmilch hergestellt. Im Unterschied zu anderen Käsesorten wird dieser lange gereift und in der Reifezeit ändert sich das Milieu: der Salzgehalt steigt an, der Wasseranteil geht zurück – und ohne Feuchtigkeit können die Listerien nicht überleben. So ist Hartkäse wie Emmentaler in der Schwangerschaft folglich unbedenklich. Wer auf Nummer sichergehen will, findet im Handel auch Emmentaler-Sorten, die aus pasteurisierter Milch hergestellt sind.
So gesund ist Emmentaler
Emmentaler punktet mit verschiedenen Mineralstoffen wie Kalzium, Magnesium und Kalium. Auch Spurenelemente wie Eisen oder Zink sind enthalten. Der Käse enthält außerdem Vitamin C, Vitamin D sowie viele B-Vitamine, wie zum Beispiel Vitamin B2 (Riboflavin), welches für Wachstum und Entwicklung des Ungeborenen wichtig ist. Nice to know: Emmentaler hat weniger als 0, 1 Gramm Laktose pro 100 Gramm und wird daher in der Regel auch von Menschen mit Laktoseintoleranz vertragen.
Diese Sorten sind ebenfalls unbedenklich
In der Regel ist Käse aus pasteurisierter Milch unproblematisch. Woraus das Milchprodukt hergestellt wurde, erfährst du auf der Verpackung. Diese Käsesorten kannst du beherzt genießen, wenn sie pasteurisiert sind:
- Hart- (z. B. Parmesan) und Schnittkäse (z. B. Gouda oder Butterkäse)
- Abgepackter Feta
- Abgepackter Frischkäse
- Abgepackter Mozzarella
- Schmelzkäse
- Kochkäse
Auf diese Käse besser verzichten
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät zum Verzicht folgender Käse- und Milchprodukte zum Schutz vor einer Listeriose:
- Käse und andere Produkte aus Rohmilch
- Halbfester Käse mit Blauschimmel (z. B. Gorgonzola)
- Weiche Käsesorten aus pasteurisierter Milch mit Oberflächenschmiere (z. B. Harzer Käse mit Rotschmiere oder der Sauermilchkäse Handkäse)
- Geriebener Käse
- Eingelegter Käse oder Frischkäse aus offenen Gefäßen aus der Käsetheke (z. B. Feta oder Mozzarella)
Käserinde in der Schwangerschaft
Auch in der Rinde können sich Listerien ansiedeln, selbst wenn der Käse aus pasteurisierter Milch hergestellt wurde. Daher lieber immer die Käserinde entfernen (oder gleich Käse ohne Rinde kaufen). Auch vorgefertigter geriebener Käse aus der Packung könnte bei der Herstellung mit Bakterien belastet werden, daher lieber ein Käsestück kurz vor dem Verzehr selber reiben.
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Schafskäse in der Schwangerschaft
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Verwendete Quellen:
Bundesinstitut für Risikobewertung: Schutz vor Lebensmittelinfektionen mit Listerien, zuletzt aufgerufen am 03.02.2023
Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg: Rohmilchprodukte – nichts für Schwangere, zuletzt aufgerufen am 03.02.2023