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Im angenehm warmen Thermalbad schwimmen, entspannt in der Sauna schwitzen und anschließend vielleicht noch eine kleine Massage genießen: Das klingt nach einem herrlichen Wellness-Tag in der Therme! Worauf du als Schwangere dabei achten und wann du den Thermenbesuch lieber vermeiden solltest, erfährst du hier.
Darauf sollten Schwangere in der Therme achten
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, eine Therme während der Schwangerschaft zu besuchen, die Seele baumeln zu lassen und einen Tag voller Entspannung zu verleben. Doch gibt es ein paar Punkte, die du beachten solltest:
- Ausreichend trinken:
Nach zwei Saunagängen von jeweils 15 Minuten verlierst du durch das Schwitzen knapp einen Liter Flüssigkeit, die du nach dem Saunieren mit Wasser oder isotonischen Getränken wieder auffüllen kannst. Eine gute Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um Kreislaufprobleme zu vermeiden. Und ja: Man kann auch im Thermalbad Flüssigkeit verlieren – das heiße Wasser regt die Schweißproduktion an. Also auch nach dem Baden reichlich trinken. - Auf die Wassertemperatur achten:
Halte dich als werdende Mutter nicht länger als 20 Minuten im maximal 38 Grad warmen Thermalwasser auf, da sich eine Überhitzung des Körpers negativ auf die Schwangerschaft auswirken könnte. - Rutschfeste Schuhe tragen:
Klingt banal, ist aber wichtig: Um ein Ausrutschen auf dem nassen Fußboden zu vermeiden, trage am besten rutschfeste Badelatschen. - Keine zu heiße Sauna wählen:
Auch wenn es kein grundsätzliches Verbot gibt, saunieren Schwangere lieber nur vorsichtig. Heißt: Nicht zu warm und nicht zu lange. Wie beim Baden im Thermalwasser sollte auch hier eine Erhöhung der Körperkerntemperatur vermieden werden. - Gut abtrocknen und nasse Badekleidung schnell wechseln:
Trockne dich nach dem Thermalbad gut ab und ziehe für den weiteren Aufenthalt in der Therme frische Badesachen an – ein feuchtwarmes Klima begünstigt Infektionen im Intimbereich. - Auf den eigenen Körper hören:
Auch wenn du vor der Schwangerschaft vielleicht schon häufig in der Sauna oder im Thermalbad warst: Dein Körper – vor allem dein Kreislauf – kann nun komplett anders reagieren, als du es gewohnt bist. Falls dir schwindelig wird oder du dich anderweitig unwohl fühlst, breche den Thermenbesuch lieber ab! - Ruhepausen einplanen:
Plane zwischen den Saunagängen ausreichend Ruhepausen ein, damit sich dein Körper erholen kann. Nach dem Saunabesuch kannst du dir zum Beispiel eine kleine Massage gönnen. - Lieber zu zweit:
Gerade bei plötzlich auftretenden Kreislaufbeschwerden kann es beruhigend sein zu wissen, dass man nicht allein in der Therme ist.
Risiken: Wann du die Therme in der Schwangerschaft besser meidest
Solltest du eine sogenannte Risikoschwangerschaft haben oder zu Blutungen, Infektionen sowie Bluthochdruck neigen, verzichtest du sicherheitshalber besser auf einen Besuch in der Therme. Vor allem bis zur 12. Schwangerschaftswoche, also in der Frühschwangerschaft. Wenn du dir unsicher bist: Frage im Zweifel immer deine:n behandelnde:n Gynäkologin:en oderdeine Hebamme, ob ein Thermenbesuch für dich als werdende Mutter unbedenklich ist.
Außerdem: Setze dich als Schwangere beim Thermenbesuch besser nicht in einen Whirlpool, denn das Wasser wird dort selten ausgetauscht und ist somit eine wahre Bakterien- und Virenschleuder. Und falls es in deiner Therme auch ein Dampfbad gibt: Die niedrigeren Temperaturen im Dampfbad werden von vielen Schwangeren zwar als angenehm empfunden, dafür belastet die feuchte Luft im Hammam aber den Kreislauf mehr. Hier also lieber vorsichtig sein.
Vorteile: Gesundheitsfördernde Wirkung von Sauna und Thermalbad
Ein Besuch in der Therme während der Schwangerschaft kann zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen: Das warme Thermalwasser weitet die Blutgefäße, senkt somit den Blutdruck und führt zu Entspannung von Körper und Geist. Zudem wird vermutet, dass durch das Baden in Thermen vermehrt Serotonin ausgeschüttet wird – der körpereigene Botenstoff gilt als Glückshormon und hellt die Stimmung auf. Außerdem regen die im Wasser enthaltenen Mineralien wie Eisen, Schwefel, Natrium, Kalium, Kalzium und vor allem auch Kohlensäure die Durchblutung an und sorgen für ein wohliges Körpergefühl. Kein Wunder also, dass ein Thermenbesuch nicht nur gegen Arthrose und chronischen Rückenschmerzen, sondern auch gegen Depressionen helfen soll.
Mehr als nur Wellness ist auch ein Saunabesuch: Entspannung, Blutdrucksenkung und Schmerzlinderung sind nur einige Beispiele für positive Effekte auf die Gesundheit. 2015 wurde in einer finnischen Studie sogar die Vermutung aufgestellt, dass regelmäßige Besuche in der Sauna zu einem längeren Leben führen und das Risiko eines Herzinfarktes verringern können.
Fazit
Bei einer komplikationslosen Schwangerschaft überwiegen die Vorteile des Thermenbesuchs die theoretischen Risiken, die mit Sauna und Co. einhergehen könnten. Solange du als werdende Mutter auf ausreichend Flüssigkeit, Ruhepausen und Veränderungen deines Wohlbefindens achtest, steht der Entspannung in der Therme nichts mehr im Wege!
Lese-Tipp: Hier erfährst du mehr zum Thema Sauna in der Schwangerschaft und bekommst praktische Tipps zum unbeschwerten Schwitzen. Und wenn du bereits Kinder hast, schau hier mal rein: Dürfen Kinder in die Sauna?
Quellen:
- Heat stress and fetal risk, PubMed, aufgerufen 11.08.2022.
- Riediger, Marion: Saunabesuche in der Schwangerschaft, in: Hebamme, Bd. 136, Hippokrates Verlag, Stuttgart 2007.
- Thermalbäder: Gut für Blutdruck, Stimmung und den Rücken, Stiftung Warentest, aufgerufen 11.08.2022.
- Brenke, Rainer: Sauna – Mehr als Wellness, in: Zeitschrift für Komplementärmedizin Bd. 7, Haug Verlag, Stuttgart 2015.