Ja, die Geburt eines kleinen Menschen ist etwas Wundervolles. Etwas einzigartiges und etwas, an das sich Eltern ewig erinnern. Doch während Serien und Filme uns gerne in dem Glauben lassen wollen, dass ein Baby quasi mit dem ersten Atemzug aus dem Körper herausplumpst, ist das in der Realität nicht der Fall. Daher passiert es öfter, dass Frauen in diesen Stunden ihren Partner:innen, Hebammen oder Ärzt:innen so einiges an den Kopf werfen – meistens wenigstens nicht wortwörtlich.
Wer braucht schon Manieren im Kreißsaal?
Wie bereits erwähnt, ist es ganz normal, dass Mütter sich in den vorherigen Stunden bis zur Geburt nicht immer wie liebenswerte Engel verhalten. Schreien, fluchen, Hände zerdrücken. All das ist erlaubt – und seltsame Sprüche oder harte Kommentare sind die Ärzt:innen und Hebammen bereits gewohnt. Immerhin geht es nun wirklich bei den meisten Geburten so zu. Das beweisen auch schon andere Aussagen von Müttern bei der Geburt. Also raus damit! Wir haben ehrliche Sprüche von Müttern der Eltern-Community aus dem Kreißsaal gesammelt.
Ehrliche Mamas über ihre Kreißsaal-Momente
Meine Schwester und ich haben im Abstand von drei Monaten im selben Krankenhaus entbunden. Wir sind es gewohnt, dass man uns verwechselt, auch wenn wir keine Zwillinge sind. Damals trugen wir auch noch denselben Nachnamen. Wir hatten dieselbe Hebamme während der Aufnahme. Der Blick, als ich ihr den Mutterpass gab, war unbezahlbar. Ich erklärte ihr dann, dass ich die Schwester bin. "Alles andere hätte ich jetzt als medizinisches Wunder abgetan", war ihre Antwort.
Nach etwa 20 Stunden im Kreißsaal unterhielten sich zwei Hebammen und meinten:
"Da draußen ist eine Frau, die das ganze Wartezimmer putzt."
Ich total K.O.: "Das kann nur meine Mutter sein"
Die Hebamme: "Sollen wir sie dazu holen?"
Ich total entsetzt: "Oh Gott, lassen sie die Frau da draußen!"
Ich zu meinem Mann: "Los, hol das Auto! Wir lassen das. Ich will nach Hause!"
Mein Mann guckte mich nur an... eventuell lag es daran, dass wir gar kein Auto haben.
Nach ca. 53 Stunden flehte ich alle nur noch an: "Bitte schneidet das Kind endlich aus mir raus, ich kann nicht mehr!"
Ich wollte nie einen Kaiserschnitt, die Oberärztin meinte dann aber schon: "Sie waren jetzt lange genug tapfer, ich habe mich bei Dienstantritt schon erschreckt, als ich gesehen habe, dass sie immer noch da sind." Nach knapp 56 Stunden hatte ich es dann endlich hinter mir und am 01. November 2022 kam unsere kleine Maus – leider per Kaiserschnitt – aber zum Glück gesund und munter.
Als der Kopf draußen war, sagte die Hebamme, ich könne ihn Mal anfassen... meine Reaktion: "Iih holen sie das Kind dort unten bitte raus!", ich konnte und wollte nicht den Kopf anfassen, während meine Tochter noch zur Hälfte in mir drin war. Die Hebamme hat gelacht und eine Minute später kam sie rausgerutscht. "Jetzt kann ich sie auch anfassen", meinte ich.
Nachdem ich schon fast zwei Tage mit der Geburt beschäftigt war, hat die Hebamme vorsichtig gefragt, was ich von einer Periduralanästhesie und einem Wehentropf halten würde. Der werdende Vater meinte noch: "Können wir es nicht noch ein bisschen 'im Guten' versuchen?" Meine Antwort: "Dieses Kind kommt jetzt entweder mit PDA und Tropf ODER du machst das!!" (Er ist gelernter Metzger.) Die Aussage hat den einen oder anderen im Kreißsaal sichtbar irritiert. Das Kind ist Dank PDA und Tropf dann doch noch ganz zügig geschlüpft.
Chefarztvisite während der letzten beiden Presswehen: Er hielt mir die Hand hin und fragte, wie es mir geht. Das ganze Zimmer war voller Ärzte... gesagt habe ich nichts, aber mein Blick hat für einen schnellen Rückzug gesorgt.
Ich habe nach der Geburt beim Nähen zur Ärztin gesagt: "Nähen Sie es ganz zu, das Ding hat sich für mich erledigt!"
Ich habe zu meinem Mann nach einer Wehe gesagt: "Jetzt weiß ich, wie du dich fühlst, wenn du Schnupfen hast." – Auch die Hebamme hat sich ein Lachen nicht verkneifen können.
Ich glaube, ich werde meinen Spruch bei der Geburt von unserem ersten Sohn niemals vergessen... Die Hebamme meinte zu mir, ich würde falsch atmen und meine Antwort war nur: "Tut mir leid, ich mache das heute zum ersten Mal."
Mein Baby hat die erste Zeit anscheinend verpennt, während ich schon über eine Stunde in den Wehen lag. Die Schwester hielt mir ein Tuch vor die Nase und sagte, ich solle daran riechen. Ich fragte sie, ob das Chloroform (ein Betäubungsmittel) sei. Es war Zitronenduft, damit das Baby durch den Duftstoff, den ich einatme, aufwacht. Ich gebe dem Schmerzmittel die Schuld an der dämlichen Frage.
Beim zweiten Kind wollte ich einfach nicht glauben, dass es (schon wieder) ein Junge ist. Wahrscheinlich war die Hebamme genervt von meinem Unglauben. Sie hat meinem Sohn die Windel ausgezogen und sagte: "Schauen Sie genau hin!"
Meine Hebamme meinte bei den Presswehen, ich solle zum Kind pressen. Darauf habe ich sie angebrüllt: "Und wo bitte ist das Kind?"
Ich habe nach Morphium geschrien... bekommen habe ich PARACETAMOL!!!!!
Ich habe mich damals bei der Geburt von meinem Sohn angezogen und wollte nach Hause gehen. Keine Lust mehr gehabt.
Uns muss nichts peinlich sein
Alle Menschen, die bei der Geburt dabei sind, wissen: Das ist hart. Egal welches Geschlecht sie haben. Und dass man unter Schmerzen schreien, fluchen und rigoros ehrlich sein kann, beweisen diese Sprüche in jedem Fall. Also: Mach dir keine Sorgen darüber, was du gesagt hast oder vielleicht sagen könntest – und sollte die Geburt noch bevorstehen, schick deinem:deiner Partner:in als kleine Vorwarnung einfach diesen Artikel.
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Verwendete Quelle: Facebook.com/eltern.de