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Anzeichen für die Geburt Daran merkst du, dass die Geburt endlich losgeht

Schwangere sieht schmerzerfüllt auf ihren Bauch hinab
© Pixel-Shot / Adobe Stock
Kurz vor dem errechneten Geburtstermin können die Nerven schon mal blank liegen. Jedes Ziehen wird als Anzeichen für die Geburt interpretiert. Doch woran merkst du, dass die Geburt deines Babys wirklich bevorsteht?

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Sind das jetzt Übungs- oder doch schon Geburtswehen? In den Tagen vor dem errechneten Entbindungstermin oder spätestens, wenn dieser Tag überschritten ist, nehmen Schwangere ihren Körper noch einmal besonders intensiv wahr. Und tatsächlich gibt es einige Vorboten, auf die du als werdende Mama besonders achten kannst. Wir verraten dir häufige Anzeichen für die Geburt – und wie sich Senk-, Übungs- und Geburtswehen voneinander unterscheiden.

Unsichere Anzeichen für die Geburt

Manche Vorboten auf eine bevorstehende Geburt sind unspezifisch – und von Frau zu Frau verschieden. Manche Schwangere nehmen sie intensiv wahr, andere hingegen überhaupt nicht. Folgende körperliche und psychische Anzeichen sollten dich aufhorchen lassen:

  • Nestbautrieb: In den Wochen vor der Geburt intensiviert sich das Bemühen der werdenden Mama, das Kinderzimmer ein- und alles für das Baby herzurichten. Möbel werden gerückt, Deko gekauft und alles besonders gut geputzt: Der Nestbautrieb kann ein typisches, wenn auch unspezifisches Anzeichen für die Geburt sein.  
  • Rückenschmerzen: Viele Frauen verspüren einige Tage vor der Geburt Schmerzen im Rücken, die unter anderem auf die gelockerten Gelenke im Beckenbereich zurückgehen. Dafür sorgt das Schwangerschaftshormon Relaxin, das die Verbindungen zwischen den Beckenknochen weicher und dehnungsfähiger werden lässt.
  • Übelkeit: Auch Übelkeit und Erbrechen können ein natürliches Signal für den Geburtsbeginn sein. Möglicherweise möchte sich der Körper noch einmal frei machen von zusätzlichem Ballast.
  • Durchfall oder häufiger Stuhlgang: Kurz bevor die Geburt in Gang kommt, erhöht dein Körper die Aktivität der Gebärmutter, was wiederum den Darm anregt. Häufiger Stuhlgang und insbesondere weicher Stuhl bis hin zu Durchfall sind die Folge. Hebammen bezeichnen diesen Prozess als wichtigen Reinigungsprozess des Körpers.
  • Muskelzucken oder Zittern: Zitternde oder zuckende Muskeln sind ein Geburtsanzeichen, das längst nicht alle werdenden Mamas an sich beobachten.  
  • Müdigkeit: Wenige Tage vor der Geburt steigt das Ruhebedürfnis von Schwangeren merklich an. Sie fühlen sich an die Anfangszeit ihrer Schwangerschaft erinnert, als die Müdigkeit in der Schwangerschaft dauerpräsent war. 
  • Gelassenheit: Noch vor wenigen Wochen warst du ein nervliches Wrack, wenn du an die Geburt gedacht hast? Jetzt ist davon nichts mehr zu spüren. Innere Gelassenheit und Zuversicht erfüllen dich, die auf die hormonelle Umstellung zurückzuführen ist.

Unterschiede zwischen Übungs-, Senk- und Geburtswehen

Gegen Ende der Schwangerschaft häufen sich die Kontraktionen – und es ist nicht immer leicht festzustellen, um welche Art der Wehen es sich nun handelt. Bereits ab der 25. Schwangerschaftswoche bemerkst du vermutlich immer mal wieder, wie dein Bauch sich für bis zu 30 Sekunden anspannt: Das sind sogenannte Übungswehen, die du bis kurz vor der Geburt spürst. Der Gebärmuttermuskel übt bereits kräftig, damit er fit ist, wenn die echten Wehen einsetzen. Übungs- oder Vorwehen sind nahezu schmerzlos und äußern sich durch einen harten Bauch, ein Ziehen im Unterleib oder leichte Krämpfe.

Ab der 36. Schwangerschaftswoche kommen die sogenannten Senkwehen hinzu. Sie sind dafür da, dass sich das Köpfchen deines Babys in dein Becken schiebt. Bei Frauen, die bereits ein Kind geboren haben, treten sie mit großer Wahrscheinlichkeit erst kurz vor der Geburt auf, da das Kind ohnehin schon tiefer liegt. Senkwehen sind häufig krampfartig und können bis zu drei Tage andauern. Schwangere spüren diese Kontraktionen als Ziehen im Unterleib und in der Leistengegend. Auch werden die Schmerzen oft mit menstruationsähnlichen Beschwerden umschrieben. Nach den Senkwehen liegt das Baby deutlich tiefer im Bauch, was gut erkennbar ist.

Doch wie unterscheide ich nun echte Wehen von Senk- oder Vorwehen? Ganz einfach: Echte Wehen treten in regelmäßigen Abständen auf und der Schmerz intensiviert sich mit der Zeit. Wenn du unsicher bist, nimm ein Entspannungsbad: Sind es Übungswehen, werden die Symptome im warmen Wasser abklingen. Werden die Wehen hingegen stärker, sind es vermutlich Geburtswehen.

Sichere Hinweise auf die bevorstehende Entbindung

Neben den unsicheren und unspezifischen Vorboten einer Geburt gibt es drei untrügliche Hinweise, dass die Geburt kurz bevorsteht oder bereits begonnen hat: der Abgang des Schleimpfropfs, der Blasensprung und natürlich echte Geburtswehen.

Schleimpfropf: Während der Schwangerschaft verschließt der Schleimpfropf den Gebärmutterhals und schützt die Gebärmutter vor Krankheitserregern. Steht die Geburt kurz bevor, öffnet sich der Muttermund, in dessen Folge sich der Schleimpfropf löst und abgeht. Hier wird auch vom sogenannten "Zeichnen" gesprochen. Schwangere bemerken diesen Abgang durch eine ungewöhnliche Menge Ausfluss. Es ist nicht selten, dass sich auch etwas Blut darin befindet. Sollten die Blutungen anhalten, solltest du unverzüglich einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

Blasensprung: Ein Blasensprung ist ein eindeutiges Anzeichen für eine Geburt. Je nachdem, wo die Fruchtblase einreißt, kann das Fruchtwasser schwallartig oder über Stunden tröpfchenweise abgehen. Fruchtwasser ist im Normalfall durchsichtig, klar und geruchlos. Platzt die Fruchtblase, musst du als Schwangere reagieren, denn die Geburt hat begonnen – auch wenn womöglich noch keine Wehen zu verzeichnen sind, wie bei einem vorzeitigen Blasensprung. Benachrichtige deine Hebamme oder suche die Geburtsklinik auf. Die Herztöne deines Babys müssen überwacht werden. Übrigens: Liegt das Baby noch nicht fest im Becken, solltest du liegend transportiert werden, um einen Nabelschnurvorfall zu verhindern.

Quellen: 

Frauenaerzte-im-Netz.de: Geburtsphasen 

Familienplanung.de: Geburtsbeginn: Der ersehnte Moment

ELTERN

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