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Urbia Community Stories Ab in die Badewanne – ein Geburtsbericht

URBIA Community Stories: Hand hält Babyfüßchen
© Simon Dannhauer / Adobe Stock
Elli* aus der URBIA Community hat während ihrer Schwangerschaft sehr gerne Geburtsberichte gelesen. Vor allem die positiven, weil sie ihr Mut gemacht haben und ihr etwas von ihrer Angst nehmen konnten. Und das kann sie mit ihrem Geburtsbericht, in dem die Badewanne eine wichtige Rolle spielt, sicher auch.

Mein ET war der 31.5.2022. Am 2.6.2022 nachts um 01:30 Uhr bin ich mit einem relativ starken Ziehen aufgewacht. Mein Mann hat nichts mitbekommen und friedlich weiter geschlummert. Ich bin auf die Toilette gegangen und habe geschaut, ob ich vielleicht Fruchtwasser verliere oder meinen Schleimpfropf oder was auch immer. War natürlich nichts, aber ich war dezent überfordert 😂 und saß erstmal zwanzig Minuten im Badezimmer und habe gewartet. Die Wehen kamen recht unregelmäßig, waren aber ziemlich schmerzhaft.

„Kommt sie heute, oder soll ich noch arbeiten fahren?“

Habe mir dann ein Bad eingelassen, weil es ja heißt, dass Geburtswehen verstärkt werden im warmen Wasser und andere Wehen dadurch gelindert werden. Ich also in die Badewanne. Die Wehen sind nicht weggegangen, wurden aber auch nicht stärker. Hm, was jetzt? Habe erstmal angefangen die Wehen zu tracken. Eine Stunde saß ich in der Wanne, weiterhin unregelmäßige, aber schmerzhafte Wehen. An Schlaf war nicht mehr zu denken. Also bin ich runter ins Wohnzimmer und da etwas rumspaziert und habe darauf gewartet, dass der Wecker meines Mannes um 5 Uhr klingelt. Er ist also irgendwann aufgestanden, kam zu mir runter. Ich habe ihm alles erzählt und er total entspannt „Kommt sie heute, oder soll ich noch arbeiten fahren?“ 🤣 (Seine Arbeitsstelle ist hier um die Ecke, innerhalb von 5 Minuten wäre er also wieder zuhause gewesen). Habe ihm gesagt, dass er gerne noch bis 7 Uhr arbeiten kann, um nicht so viele Stunden auf der Arbeit zu verlieren und dann aber bitte nach Hause kommen sollte, um mich zum Termin zu fahren. So bis 7 Uhr hatte ich dann weiterhin meine unregelmäßigen schmerzhaften Wehen, dann ging es los zur Vorsorge ins Krankenhaus.

„Das kann sich auch noch ein paar Tage ziehen“

Im Auto waren dann plötzlich gar keine Wehen mehr zu spüren. Im Krankenhaus war ich vor der Untersuchung nochmal auf der Toilette, wo ich bemerkt habe, dass mein Schleimpfropf abging. Dann CTG, KEINE EINZIGE Wehe wurde aufgezeichnet. Hatte ja erzählt, dass ich in der Nacht bis morgens Wehen hatte. Die haben bestimmt gedacht, dass ich spinne. 😂 Naja bei der Untersuchung war der Muttermund auf 2cm und da ich von meiner Nacht berichtet hatte, wollte die Ärztin (sehr jung) mich dort behalten. Ich wollte nicht, war ja nichts mehr zu spüren und ich hasse Krankenhäuser. Dachte mir, dass ich zuhause einfach entspannter bin und es dann eher weiter geht. Die Hebamme hat mir zugestimmt und so durfte ich mit den Worten „Das kann sich auch noch ein paar Tage ziehen“ wieder gehen. Na, das hat mir Mut gemacht 😂 Ich habe mich also enttäuscht wieder ins Auto zu meinem Mann gesetzt. „Sie kommt heute nicht, du kannst gleich wieder arbeiten gehen“. Wir also um 10 Uhr wieder zuhause, und der Mann ist arbeiten gegangen.

Ich habe gegessen als gäbe es kein Morgen

Wollte mich dann etwas schlafen legen, weil ich ja kaum geschlafen hatte. Lag gerade 10 Minuten im Bett, war kurz vorm Eindösen und Zack kam wieder eine Wehe. Wieder angefangen zu tracken, wieder schmerzhaft, aber unregelmäßig, also nochmal ab in die Badewanne. Dort das gleiche Spiel wie in der Nacht. Keine Linderung, aber es hat sich auch nichts verstärkt. Nach einer Stunde wieder aus der Wanne raus, dann hatte ich einen Fressflash. Leute, ich habe gegessen als gäbe es kein Morgen. Wirklich ALLES, was mir zwischen die Finger kam, habe ich verschlungen. 😂 Gegen 14:30 Uhr hatte mein Mann Feierabend. Er war erstmal erstaunt, dass es wieder los ging, aber weiterhin recht entspannt. Den Nachmittag haben wir dann auf der Couch beim Fernsehen verbracht. Gegen 19 Uhr (ich hatte weiterhin diese nervigen unregelmäßigen Wehen) bin ich dann ein drittes Mal in die Badewanne gestiegen. Habe mir dann noch die Beine rasiert. 😂 und dann endlich endlich ging es meiner Meinung nach richtig los.

Das CTG explodierte

Alle 5 Minuten eine Wehe, ca. 60 Sekunden lang. Und holla, die waren SCHMERZHAFT. Das habe ich dann so etwa 45 Minuten ausgehalten. Dann habe ich im Krankenhaus angerufen und man sagte mir, dass ich vorbeikommen kann. Also angezogen und dem Mann gesagt, dass es losgehen kann. Die 20 Minuten Autofahrt waren ehrlich gesagt richtig richtig übel und ich war dankbar über jede Wehenpause. So um kurz vor 21:00 Uhr war ich dann im Kreißsaal, das CTG explodierte, der Muttermund war bei 3-4cm und Leute, ich habe geheult. Ich wusste nicht, wie ich das noch sehr viel länger aushalten sollte. Die Hebamme hat mich gefragt, wie ich zu einer PDA stehe. Habe gesagt „Her damit. Sofort bitte.“ 😂 Ich habe den Aufklärungsbogen bekommen, hat mich in dem Moment nicht sonderlich interessiert und ich habe einfach unterschrieben.

Die Hebamme hat dann meine Fruchtblase gesprengt

Gegen 22 Uhr saß dann die PDA. Das Legen war absolut schmerzfrei und keine 10 Minuten später habe ich keine einzige Wehe mehr gespürt. Sie waren natürlich noch da, aber absolut schmerzfrei. Mein Mann und ich konnten nochmal entspannen und haben gedöst. Gegen 23 Uhr war mein Muttermund bei 7cm. Um 23:45 Uhr etwa auf 10cm. Die Hebamme hat dann meine Fruchtblase gesprengt. Um 00:15 Uhr begannen die Presswehen. Diese konnte ich spüren, weil die PDA kurz vorher ausgestellt wurde. Das Pressen war sehr anstrengend und ich muss auch zugeben, dass auch ich an einem Punkt war, wo ich meinte „Ich kann nicht mehr, schneidet sie einfach raus“ Zum Glück hat keiner auf mich gehört, da keine 10 Minuten später um 00:49 Uhr meine kleine Maus mit 3400g, 51cm und einem Kopfumfang von 35cm zur Welt kam. Ich hatten einen Scheidenriss 1. Grades und eine Labienschürfung. Der Riss wurde genäht. Es war etwas unangenehm, aber ich war so voller Glück, dass es mich kaum interessierte. 🥰 In dem Moment, als man mir die Kleine auf die Brust legte und mein Mann weinend neben mir stand und unsere Tochter und mich küsste und streichelte, war ich der glücklichste Mensch der Welt und absolut jeder Schmerz war sofort vergessen. Alles in allem kann ich sagen „JA ,eine Geburt tut weh, aber sie ist das Schönste, was ich jemals erlebt habe.“ 

* Name von der Redaktion geändert.

Diese Geschichte ist die persönliche Erfahrung einer Mutter/eines Vaters aus unserer Community. Der Inhalt wurde nicht redaktionell überprüft und gibt nicht die Meinung der Redaktion wieder.

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