Einige Frauen berichten von einem Energieboost, der sie kurz vor der Geburt packt, einem Drang, nun alles schnellstmöglich fertig zu bekommen. Wie ein innerer Alarm, der auf einmal losgeht und der Schwangeren keine Ruhe mehr lässt. Das geht aber nicht allen so! Andere Frauen merken vorher einfach gar nichts. Sie gehen unbeeindruckt ihrem Alltag nach oder sind noch entspannt unterwegs mit Freund:innen, ehe sie kurz darauf von den ersten Wehen oder dem abgehenden Fruchtwasser überrascht werden. Denn für die Schwangerschaft gibt es nur ungefähre Angaben und der errechnete Termin ist auch oft ein anderer als der spätere (oder frühere) Geburtstag. Schließlich kommt nicht jedes Baby auf die 40. Woche genau.
Die Vorfreude und das lange Warten
Neun Monate ist es ein ständiges freuen, sich sorgen, aufgeregt sein und vorbereiten. Doch wann die Schwangerschaft endet und daraus eine Geburt und das neue Leben wird, das ist in den seltensten Fällen bekannt. Manchmal vielleicht bei einer Einleitung der Geburt, aber wie diese Geschichten zeigen, ist nicht einmal darauf unbedingt verlass. Hier kommen Geschichten von Müttern kurz vor der Geburt Ihrer Lieblinge:
Mütter über die Zeit kurz vor der Geburt
Am Vortag war ich mit Fehlalarm im Krankenhaus. Den Tag drauf hatte ich zwar Bauchweh, aber habe mir dann nichts weiter dabei gedacht. Ich war in der Wanne, das Bauchweh weg, also konnten es ja keine Wehen sein, dachte ich mir (ich hab ja aufgepasst im Vorbereitungskurs!). Wir fuhren zu Aldi und dann tat es wieder weg, mein Mann wurde nervös...und nachdem ich an der Kühltruhe die Wehen veratmet habe, habe ich mich maulend ins Krankenhaus bequemt...da war der Muttermund dann schon bei acht Zentimetern und eine Stunde später war meine Tochter schon da.
Ich wollte nicht zur Akupunktur. Ich habe zu meiner Tochter gesagt, dass sie unbedingt kommen muss, bevor das zweite Mal die Nadel in den kleinen Zeh gesteckt wird! Sie war so gnädig und hat sich an genau dem Tag der zweiten Kleiner-Zeh-Akupunktur auf den Weg gemacht. Da war ich in der 39. Woche. Ich bin ihr bis heute dankbar.
Freitagabend hab ich noch auf dem Boden gesessen und ein Mobile gebastelt und mich dabei gewundert, warum mein Rücken so weh tut (das waren wohl schon anfängliche Wehen). Als ich dann ins Bett gehen wollte, ist plötzlich die Fruchtblase geplatzt. Ich dachte zuerst, ich hätte mir in die Hose gepinkelt.
Ich bin vormittags noch zwei Stunden mit dem Hund unterwegs gewesen und habe meinen Mann in seiner Pause noch mit dem Auto abgeholt (ca. 80 km). Gegen 13 Uhr hatte ich dann leichte Blutungen und innerhalb von 30 Minuten fingen die Wehen an.
Ich war abends noch kurz vor Ladenschluss mit meinem Freund im Baumarkt, um Fliesen fürs Bad auszusuchen. So etwa anderthalb Stunden später ging das Fruchtwasser ab, kurz danach setzten die Wehen ein, sehr stark und regelmäßig. Drei Stunden später war der kleine Mann dann da.
Beim Frauenarzt hieß es, dass wir die Geburt wohl einleiten müssen. In der 40. Woche plus sechs Tage hatten wir am Abend Geschlechtsverkehr. Direkt danach haben die Wehen angefangen, nach 40 Minuten waren wir im Krankenhaus und der Muttermund war schon auf 10 cm. Ich war total unvorbereitet, weil wir uns auf die Einleitung eingestellt hatten.
An dem Tag vorher war ich noch einen Kilometer schwimmen und abends bei Freunden zu einem Drei-Gänge-Menü. Kaum waren wir zu Hause, gingen die Wehen los, ca. alle fünf Minuten. Die Badewanne hat es weder besser noch schlechter gemacht. Mein Mann wollte dann ins Krankenhaus, die konnten aber keine Wehen verzeichnen und wollten mich nach Hause schicken. Dann gingen plötzlich einminütige Wehen los und kurz darauf war sie da.
Im Unterbewusstsein habe ich wohl vorher gespürt, dass es losgeht. Ich habe an dem Tag, an dem ich abends Wehen bekam, noch mal die Wohnung (mit meinem Mann zusammen) geputzt, die Taschen bereitgestellt, meine Haare gewaschen und mich rasiert. Ich hatte irgendwie ein starkes Bedürfnis, alles auf Vordermann zu bringen. Abends lag ich dann auf der Couch und gegen 22 Uhr hatte ich die erste Wehe.
Ich hab gar nichts bemerkt. Ich war aber auch erst in der 38. Woche. Wir waren noch einkaufen und auf meiner Arbeit habe ich noch JEDEN vollgejammert, dass sich überhaupt nichts tut. Der Bauch war nicht gesenkt, es gab keine Wehen, einfach NICHTS! Abends waren wir noch spontan essen, danach haben mein Mann und ich bis ein Uhr Serien geguckt. Um zwei wurde ich wieder wach und bin aufs Klo, da verlor ich eine rosa Flüssigkeit. Also ab ins Krankenhaus, aber es war kein Fruchtwasser. Keine Wehen, der Muttermund war zu, der Gebärmutterhals erhalten – also wieder heim. Um 3:45 Uhr waren wir zu Hause und um 4 Uhr fingen meine Wehen an, alle fünf Minuten für eine Minute. Um 7:15 Uhr sind wir wieder ins Krankenhaus und um 12:43 Uhr war die Motte da.
Ich bin einen Tag nach dem errechneten Termin morgens aufgewacht und war sehr unruhig. Ich hatte das Bedürfnis herumzulaufen, konnte nicht mehr still sitzen und fühlte mich überhaupt nicht mehr wohl zu Hause. Dabei war am Tag zuvor der Gebärmutterhals überhaupt noch nicht verkürzt und nichts ersichtlich. Ich hatte nur ein undefinierbares ziehen im Bauch, aber nichts, was man als Wehen definieren konnte. Ich habe dann meinen Mann angerufen und er kam sofort nach Hause. Nach zwei Anrufen in der Klinik durfte ich endlich zur Kontrolle und ging eigentlich von einem Fehlalarm aus und dachte, dass ich wieder nach Hause geschickt werde. Das war mir aber egal, weil ich mich nicht mehr wohl zu Hause fühlte. Tja. Um ca. 05:30 Uhr aufgestanden, um 06:00 meinen Mann und die Klinik angerufen, um 07:30 Uhr nochmals die Klinik – und um kurz nach 08:00 Uhr war ich im Krankenhaus mit 6 cm geöffnetem Muttermund, um 12 hatte ich meine Tochter im Arm. Also mein Bauchgefühl, dass ich nicht mehr zu Hause bleiben wollte, war richtig.
Am häufigsten fällt wohl die Aussage, dass die meisten Schwangeren nicht so viel von ihrer bevorstehenden Geburt ahnen, wie sie sich das zuvor oft dachten. Stattdessen kamen die Kleinen lieber unerwartet, aber glücklicherweise trotzdem einigermaßen unkompliziert auf die Welt und haben ihre Eltern einfach überrascht. Was natürlich auch eine schöne Erfahrung für die werdenden beziehungsweise gewordenen Eltern ist. Vielleicht sollte stattdessen vor allem früh überlegt werden, wann für den Fall der Fälle die Kliniktasche zu packen ist, um bestmöglich auf den Kreißsaal zu sein – und welche Schritte für das spätere Wochenbett relevant sein können.
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