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Laut eines Vortrages auf dem Fortbildungskongress des Berufsverbandes der Frauenärzte besteht auch bei werdenden beziehungsweise frisch gebackenen Vätern das Risiko, an einer postpartalen Depression zu erkranken: “Auch sie können während und nach der Geburt des Sprösslings in Depression verfallen und das negative Geburtserlebnis begünstigen“, so Autorin Dr. Beate Fessler.
Demnach werden Väter aber besonders bei frühgeborenen Babys belastet. Dadurch erhöhe sich das Risiko für eine postpartale Depression (kurz PPD) um das Drei- bis Fünffache bei gleichzeitig steigendem Stresslevel. Es sei gerade dann besonders wichtig, dass auch der betroffene Vater die notwendige Hilfe und Unterstützung erhält, die er braucht.
Mögliche Auslöser einer postpartalen Depression
Oftmals erkranken außerdem Väter, deren Partnerin eine postpartale Depression hatte – und die zum ersten Mal Vater wurden. Männer erkranken meist innerhalb des ersten Babyjahres an einer PPD. Dabei spielen auch bei ihnen die Hormone eine Rolle.
Andere mögliche Gründe sind Geldsorgen, Schlafmangel, die sich verändernde Beziehung zur Partnerin und die mit dem Baby einhergehende neue Verantwortung. Zusätzlich leiden viele Väter mit ihrer Frau in dem Wissen, dass diese nachts mehrere Male wach ist und zudem die Strapazen der Geburt verarbeiten und langsam heilen muss.
Postpartale Depression in Zeiten der Pandemie
Dem Vortrag von Dr. Beate Fessler zufolge hat sich die Situation der Betroffenen – Mütter wie Väter – durch die Pandemie weiter verschlechtert. Und auch eine Studie über die Effekte der Pandemie auf junge Eltern unterstreicht, dass sowohl die Pandemie an sich als auch die Lockdowns negative Effekte auf die psychische Gesundheit der Väter und Mütter hatten. Das Stresslevel war bei den Vätern während der Lockdowns höher als davor und danach, während Mütter unter stärkeren Depressionen litten.
Verwendete Quellen: springermedizin.de, pubmed.ncbi.nlm.nih.gov, nct.org.uk