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Geburt Wenn das Baby unterwegs zur Welt kommt

Schwangere Frau am Flughafen
© Odua Images / Shutterstock
Berufsverkehr, Stau auf der Umgehungsstraße. Und auf dem Rücksitz sagt die werdende Mutter: "Ich glaube, das Baby kommt gleich". Eine Vorstellung, die beiden werdenden Elternteilen den Schweiß auf die Stirn treibt. Das sollten Sie wissen, falls die Geburt unterwegs beginnt:

Warum gehen manche Geburten so schnell?

Keine Angst: Im Schnitt dauert eine Geburt um die zwölf Stunden. Die allermeisten Schwangeren haben also jede Menge Zeit, um die Wehen zu beobachten und dann in aller Ruhe ins Kranken- oder Geburtshaus zu fahren.

Manche Babys haben es jedoch besonders eilig damit, auf die Welt zu kommen. Solche überstürzten Geburten sind jedoch fast nie Erstgeburten. Und auch eine weitere Angst können wir mildern: In der Regel gehen überstürzte Geburten gut aus. Das liegt daran, dass eine Geburt nur dann wirklich schnell vorangeht, wenn das Baby es einfach hat: Es liegt richtig im Geburtskanal, der Muttermund ist vollständig geöffnet, und die Wehen sind stark genug, das Kind vorwärts zu schieben.

Geburt geht los

Was ist bei der Fahrt ins Krankenhaus zu beachten?

Am besten ist es, die werdende Mutter nimmt für die Fahrt Richtung Krankenhaus auf dem Rücksitz im Auto Platz. Sollte unterwegs die Fruchtblase platzen, kann sie die sichere liegende Position einnehmen. Das ist wichtig, weil beim Verlust von sehr viel Fruchtwasser die Nabelschnur unter das Köpfchen geraten kann und das Baby eventuell nicht mehr optimal versorgt ist.

Steht eine längere Fahrt an, sollten Eltern vorsorgen: Mit einem aufgeladenen Handy erreichen sie den Notarzt (112 oder 110), die eingespeicherten Mobilnummern von zwei oder drei (vorgewarnten) Hebammen sorgen dafür, dass es zumindest telefonische Unterstützung geben wird. Liegt das Köpfchen schon spürbar tief im Becken, wird die Hebamme raten, die Fahrt zu unterbrechen.

Der werdende Vater sollte dann tief durchatmen und versuchen, ruhig zu bleiben: Die Schwangere braucht jetzt einen Helfer und kein Nervenbündel. Gemeinsam kann man die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Geburtsvorbereitungskurs abrufen. Tiefes, ruhiges Atmen und bewusstes Ausatmen erleichtern die Geburt - auf dem Seitenstreifen der Bundesstraße genauso wie im Kreißsaal.

Welche Position der Schwangeren angenehm ist, sollte sie ausprobieren. Ideal wäre der Vierfüßlerstand. Dabei wird das Kind besonders langsam nach vorn geschoben, was den Damm schont.

Und wenn die Geburt nicht mehr aufzuhalten ist?

Kann die werdende Mutter dem Drang zu pressen nicht mehr widerstehen, braucht sie nicht länger dagegenzuhalten.

Ist das Köpfchen geboren, hält der Vater es sanft fest und hilft seinem Baby beim Herausgleiten. Das Baby muss jetzt abgetrocknet und warm gehalten werden. Findet sich keine Decke im Auto, müssen Hemd, Pullover, Mantel herhalten. Abgenabelt wird es erst im Krankenhaus oder von einem Notarzt vor Ort. Das Durchtrennen der Nabelschnur wird erst wichtig, wenn die Nachgeburt ausgestoßen wurde - das dauert meist eine halbe Stunde oder länger.

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