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Während deiner gesamten Schwangerschaft ist deine Gebärmutter aktiv. Wie jeder andere Muskel arbeitet sie und zieht sich immer wieder leicht zusammen. In diesem Kontext spricht man auch von Kontraktionen, die du meist gar nicht bemerken wirst. Aus ihnen entwickeln sich schließlich am Ende deiner Schwangerschaft die echten Geburtswehen.
Ab circa der 25. SSW wirst du hier und da ein leichtes Ziehen oder einen harten Bauch wahrnehmen. Nicht wundern, das sind die sogenannten Übungswehen, die schließlich in den letzten drei bis fünf Wochen in Senkwehen übergehen. Im Folgenden haben wir alles Wichtige über ihre Symptome und ihre Funktion sowie Tipps zusammengestellt, was gegen auftretende Schmerzen helfen kann.
Was sind Senkwehen und wie erkenne ich sie?
Senkwehen zählen zu jenen Schwangerschaftswehen, die den Körper zwar auf die Geburt vorbereiten, aber sie noch nicht in Gang setzen. Sie sorgen dafür, dass sich dein Baby tiefer in dein Becken absenkt (daher auch der Name) und es damit die Position für die Geburt einnimmt. Das Köpfchen wird dabei Kontakt mit dem Beckeneingang aufnehmen und damit Druck auf den Muttermund ausüben – ein wichtiger Vorgang im letzten Trimester deiner Schwangerschaft!
Wie du Senkwehen erkennst? Sie machen sich durch ein leichtes, in unregelmäßigen Abständen auftretendes und für einige Sekunden anhaltendes Ziehen im Rücken oder Unterleib bemerkbar. Es können mehrere Stunden oder Tage zwischen den Episoden liegen. Das Ziehen reicht manchmal bis hinein in die Oberschenkel, ähnlich einem Muskelkater nach dem Sport. Vielleicht ist dir dabei auch etwas unwohl oder übel. Die Intensität der Senkwehen ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Manche spüren sie gar nicht und fühlen vielleicht nur körperliche Veränderungen: Der Bauch wird härter und rutscht tiefer, ist oben flacher und nach unten hin runder.
Für andere Schwangere sind die Senkwehen mit richtigen Schmerzen verbunden, ähnlich wie jene, die bei der Regel auftreten. Du musst öfter Wasser lassen? Auch das ist ein Zeichen dafür, dass dein Baby sich gesenkt hat, denn es drückt jetzt kräftig auf die Blase. Insgesamt dürftest du aber wieder leichter Luft bekommen und der Magen hat auch wieder mehr Platz. Mit etwas Glück hast du jetzt auch weniger Sodbrennen.
In welcher Woche beginnen die Senkwehen?
Die Senkwehen setzen in der Regel ab der 36. Schwangerschaftswoche ein. Bei Frauen, die bereits ein Kind geboren haben, treten sie mit größer Wahrscheinlichkeit erst kurz vor der Geburt auf, weil das Kind bei ihnen ohnehin schon tiefer liegt.
Wie lassen sie sich von Übungswehen und echten Wehen unterscheiden?
Mach dir keine Sorgen, wenn du die ersten spürbaren Wehen nicht sofort richtig einordnen kannst. Das ist völlig normal! Wahrscheinlich wirst du dich fragen: Sind das noch Übungswehen oder doch bereits Senkwehen – oder etwa schon richtige Geburtswehen? Anfangs ist das wirklich noch schwierig auseinanderzuhalten, aber je stärker es auf die Geburt zugeht, desto genauer wirst du es wissen.
Übungswehen und Senkwehen unterscheiden sich kaum voneinander: In beiden Fällen wird dein Bauch härter und die Kontraktionen der Gebärmutter sorgen für ein Ziehen im Unterleib und Rückenbereich. Die kaum schmerzhaften Übungswehen treten allerdings in regelmäßigeren Abständen auf und zu einem früheren Zeitpunkt in der Schwangerschaft (etwa ab der 25. SSW).
Wenn du also in den letzten Wochen deiner Schwangerschaft bist und erste Anzeichen von Wehen verspürst, aber dir nicht sicher bist, ob es sich um Senkwehen handelt, dann mache doch folgenden Test: Nimm ein Entspannungsbad und schau, was passiert. Sind es Übungs- oder Vorwehen, dann werden sie im warmen Wasser abklingen. Dein Körper wird sich wieder entspannen. Werden die Wehen aber stärker und regelmäßiger, so sind es wahrscheinlich echte Geburtswehen.
Was lässt sich gegen die Schmerzen tun?
Viele Schwangere empfinden bei Senkwehen Wärme als wohltuend gegen das schmerzhafte Ziehen und Hartwerden des Bauches. Insgesamt solltest du versuchen, dich so gut wie möglich zu entspannen: Vielleicht hilft dir jetzt ein wohltuendes Bad, oder du kuschelst dich mit einer Wärmflasche unter die Wolldecke (lies hier nach, worauf es bei der Verwendung einer Wärmflasche in der Schwangerschaft ankommt).
Hast du im Vorbereitungskurs Entspannungsübungen gelernt, kannst du sie jetzt ausprobieren. In Absprache mit deiner Hebamme und abhängig davon, in welcher Woche du dich befindest, kannst du es jetzt auch mit Himbeerblättertee probieren. Er wirkt entkrampfend, sollte aber nicht zu früh getrunken werden, weil er den Muttermund lockert und die Wehen anstoßen kann. Aber auch eine Massage, wo immer du sie jetzt als angenehm empfindest, kann den Schmerz durch Senkwehen lindern.
Wann ist eine ärztliche Abklärung sinnvoll?
Die spürbaren Kontraktionen deiner Gebärmutter in den letzten Wochen vor der Geburt sind normal. Wenn sie allerdings nicht wieder von allein abklingen, über einen längeren Zeitraum anhalten und stärker werden oder du insgesamt kein gutes Gefühl dabei hast, dann solltest du zur Sicherheit mit deiner Hebamme oder dem Arzt oder der Ärztin sprechen.

Quellen:
- Familienplanung.de: Senkwehen, zuletzt abgerufen am 25.11.22
- Frauenärzte im Netz: Kindliche und mütterliche Entwicklung in den Schwangerschaftsdritteln, zuletzt aufgerufen am 25.11.22
- Breckwoldt, M. et al.: Gynäkologie und Geburtshilfe, Georg Thieme Verlag, 5. Auflage, 2008