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Ringelröteln Ansteckung, Symptome und das Risiko von Ringelröteln für Schwangere

Fröhliches kleines Mädchen umarmt den schwangeren Bauch seiner Mutter
© BooNKer / Adobe Stock
Ringelröteln sind eine relativ harmlose Kinderkrankheit, mit der sich Kinder meist zwischen dem 5. und 15. Lebensjahr anstecken. Bei einer Infektion in der Schwangerschaft allerdings droht Gefahr für das ungeborene Kind. Hier findest du alles Wichtige über Ansteckung, Symptome, Risiken, Behandlungsmöglichkeiten – und wie Frauen sich in der Schwangerschaft vor dem Virus schützen können.

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Die Ansteckungsgefahr steigt besonders für Frauen, die das zweite Kind erwarten und deren großes schon in eine Kita geht. Geht dort das Virus um, heißt es Vorsicht – nicht Panik!

Was genau sind Ringelröteln?

Sie gehören neben Masern, Windpocken, Scharlach und Röteln zu den Kinderkrankheiten, die meist mit einem charakteristischen Ausschlag verbunden sind und auch Erwachsene befallen können. Auslöser ist das Parvovirus B19, medizinisch werden sie auch als Erythema Infectiosum bezeichnet. Epidemien treten in Kitas und Schulen meist im Winter und im Frühjahr auf.

Welche Symptome sind typisch?

Die Krankheit äußerst sich sehr unterschiedlich. Gerade bei Kindern verläuft sie häufig unbemerkt oder wie ein leichter grippaler Infekt mit allgemeinem Krankheitsgefühl und Fieber. Oft zeigt sich als auffälligstes Symptom eine schmetterlingsförmige, großfleckige Hautrötung auf Wangen und Nase. Deshalb werden Ringelröteln auf Englisch auch "slapped face desease" genannt – Ohrfeigengesicht-Krankheit.

Nach ein bis zwei Tagen entsteht ein auffälliger Ausschlag, vor allem an Armen und Beinen. Die roten, juckenden und zum Teil erhabenen Flecken verwandeln ihre Form mit der Zeit in blassrote Girlanden – daher der Name Ringelröteln. In manchen Fällen ist bei Kindern auch überhaupt kein Hautausschlag zu erkennen. Oder es zeigt sich nur der Ausschlag, aber keines der übrigen Symptome. Dann kann es vorkommen, dass der Ausschlag mit einer allergischen Reaktion verwechselt wird. Insgesamt ist die Haut nach der durchgemachten Infektion oft noch wochenlang trocken und schuppig und braucht besonders viel Pflege.

Ringelröteln

Röteln oder Ringelröteln - woran erkennt man den Unterschied?

Medizinisch gesehen verbindet die beiden Krankheiten nichts miteinander als der Name. Sie werden von unterschiedlichen Viren ausgelöst. Auch der Ausschlag sieht unterschiedlich aus: Bei Röteln sind es kleine, rosafarbene oder rote Flecken – zuerst hinter den Ohren, später am ganzen Körper (hier erfährst du mehr über die Krankheit und die Röteln-Symptome. Die für Ringelröteln typische Girlandenform fehlt. 

Wie steckt man sich mit Ringelröteln an?

Wie viele Viren wird auch das Parvovirus B19 per Tröpfcheninfektion übertragen, also durch Husten und Niesen, Händeschütteln, Anfassen von Türklinken und anderen gemeinsam benutzten Gegenständen. Ringelröteln-Epidemien treten deshalb meist dort auf, wo viele Kinder eng zusammen sind, also zum Beispiel in Kitas und Schulen. Hier findest du Tipps, wie du in diesen Zeiten deine Abwehrkräfte stärken kannst und diese typischen Ansteckungswege entschärfen kannst. 

Wie lange sind Ringelröteln ansteckend?

Die Kinderkrankheit ist ein bis drei Wochen vor Auftreten des Ausschlags ansteckend. Tückisch: Die Ansteckungsgefahr ist am höchsten in den Tagen, bevor der Hautausschlag auftritt – wenn also noch niemand etwas von der Krankheit bemerkt hat. Sobald der Hautauschlag auftritt, ist die Ansteckungsgefahr in der Regel schon wieder vorüber.

Wie lange dauert die Inkubationszeit?

Vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zum Ausbruch der Ringelröteln können etwa eine bis drei Wochen vergehen.

Gibt es eine bestimmte Behandlung bei Ringelröteln?

Nein, eine spezifische Therapie gibt es nicht. Es lassen sich nur die jeweiligen Symptome behandeln. Treten Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen auf, ist Bettruhe sinnvoll.

Kann ich mich gegen Ringelröteln impfen lassen?

Nein, eine Impfung gegen Ringelröteln ist bislang nicht möglich. Wichtig: Die Röteln-Impfung bietet keinen Schutz vor Ringelröteln! Nur eine früher durchgemachte Infektion macht eine erneute Ansteckung unwahrscheinlich (hier erfährst du alles über Impfungen für Kinder). 

Frauen, die in Kitas oder Schulen arbeiten und häufigen Kontakt mit Kindern haben, sollten noch vor einer Schwangerschaft prüfen lassen, ob sie Antikörper geben das Virus im Blut haben (siehe unten).

Bin ich nach einer Ringelröteln-Erkrankung dauerhaft immun?

Die meisten Menschen sind nach einer Ringelröteln-Erkrankung dauerhaft immun. Bei einigen Menschen sind jedoch auch nach einer Ringelröteln-Infektion nicht genügend Antikörper im Blut vorhanden.

Woher weiß ich als Schwangere, ob ich gegen Ringelröteln immun bin?

Etwa die Hälfte aller Schwangeren ist gegen Ringelröteln immun, oft ohne es zu wissen. Denn wenn die Infektion in der Kindheit leicht verläuft, kann man sie mit einen grippalen Infekt verwechseln oder ganz übersehen. Wer sichergehen möchte oder im Alltag viel mit Kindern zu tun hat, lässt am besten sein Blut auf Ringelröteln-Antikörper testen. Mithilfe eines Antikörper-Suchtests kann deine Ärztin oder dein Arzt feststellen, ob ein Antikörper-Schutz vorhanden ist.

Der Ringelröteln-Test gehört jedoch nicht zur Standard-Schwangerschaftsvorsorge, sondern ist eine individuelle Gesundheitsleistung, die du selbst bezahlen musst (Lese-Tipp: IGeL für Schwangere).

Warum sind Ringelröteln in der Schwangerschaft gefährlich?

Anders als Röteln führt eine Infektion mit Ringelröteln in der Schwangerschaft beim Ungeborenen zwar nicht zu Fehlbildungen. In der Frühschwangerschaft können Ringelröteln aber eine Fehlgeburt auslösen.

Steckt sich eine werdende Mutter in der späteren Schwangerschaftswochen an, besteht die Gefahr, dass das Virus die Blutbildung des ungeborenen Babys lebensgefährlich schädigt. In acht bis zehn Prozent der Fälle reagiert das Baby im Bauch darauf mit Wassereinlagerungen, die lebensgefährlich werden können.

Was tun, wenn in der Kita oder Schule meines größeren Kindes das Ringeröteln-Virus grassiert?

Wenn du durch einen Test sicher weißt, dass du Antikörper dagegen im Blut hast, besteht keine Ansteckungsgefahr. Besitzt du keine Antikörper, solltest du mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt sprechen und das große Kind eventuell zu Hause lassen, bis die Krankheitswelle vorbei ist. Denn es kann das Virus auch in sich tragen und andere anstecken, ohne selbst typische Symptome zu zeigen.

Und wenn ich mich tatsächlich als Schwangere mit Ringelröteln angesteckt habe?

Selbst wenn sich eine Frau in der Schwangerschaft mit Ringelröteln ansteckt, heißt das nicht, dass auch das ungeborene Baby mit der Krankheit infiziert wird. Zum Glück ist das nur bei jedem etwa fünften Ungeborenen der Fall. Bestätigt der Bluttest die Infektion mit dem Ringelröteln-Virus, prüft deine Gynäkologin oder dein Gynäkologe regelmäßig, meist Woche für Woche per Ultraschall, ob das Ungeborene ebenfalls erkrankt ist.

Auch eine Blutuntersuchung beim Kind ist ab der 17. Woche möglich. Dafür wird die Nabelschnur punktiert. Zeigt das Ungeborene tatsächlich Wassereinlagerungen, kann ihm heute mit einer Therapie geholfen werden, bei der das Baby Bluttransfusionen, meist über die Nabelschnur, bekommt.

Lese-Tipp: Windpocken in der Schwangerschaft können dein Baby gefährden – erfahre hier, wie du dich schützen kannst.

Quellen:

  • Gesund.bund.de: Ringelröteln, Stand 25.11.21
  • Infektionsschutz.de (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung): Ringelröteln, Stand 24.4.18
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