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Grünes Fruchtwasser Ist grün verfärbtes Fruchtwasser eine Gefahr für mein Kind?

Grünes Fruchtwasser: Hochschwangere Frau
© BGStock72 / Adobe Stock
In den meisten Fällen wird grünes Fruchtwasser erst direkt bei der Geburt des Kindes bemerkt. Wir erklären, was es mit der Verfärbung auf sich hat.

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Welche Funktion hat Fruchtwasser?

Das Fruchtwasser umgibt euer ungeborenes Kind im Mutterleib und erfüllt verschiedene wichtige Funktionen. Zum einen schützt es das Baby vor möglichen Stößen und Temperaturschwankungen, zum anderen enthält es eine Menge lebenswichtige Nährstoffe – beispielsweise Mineralstoffe, Hormone und Proteine. Während der Schwangerschaft bildet der Körper bis zu zwei Liter Fruchtwasser, das erst kurz vor der Geburt wieder etwas zurückgeht, damit das wachsende Kind genug Platz im Bauch hat.

Wie entsteht grünes Fruchtwasser?

Das ungeborene Baby beginnt bereits im Bauch mit Atem- und Schluckübungen. Dadurch entstehen etwa ab der 13. SSW verschiedene Abfallprodukte, die sich in seinem Darm anlagern und im Normalfall etwa 12 bis 48 Stunden nach der Geburt als tiefschwarzer Stuhlgang ausgeschieden werden. Man spricht dabei von Kindspech oder auch Mekonium. Es kann allerdings auch passieren, dass das Mekonium noch im Mutterleib vom Kind ausgeschieden wird – so entsteht grünes Fruchtwasser.

Welche Ursachen hat grünes Fruchtwasser?

Es kann verschiedene Gründe dafür geben, dass das Mekonium noch vor der Geburt ausgeschieden wird. Die häufigsten sind:

  • Der ursprüngliche Geburtstermin wurde bereits deutlich überschritten oder die Geburt zieht sich sehr lange hin.
  • Es kommt zu einem vorzeitigen Blasensprung.
  • Das Kind wird nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt (zum Beispiel durch eine eingeklemmte Nabelschnur).
  • Es handelt sich um eine Mehrlingsgeburt.
  • Bei der Mutter liegt eine Vorerkrankung wie beispielsweise Schwangerschaftsdiabetes oder Bluthochdruck vor.

Komplikationen: Ist grünes Fruchtwasser gefährlich?

Zum Glück sorgt grünes Fruchtwasser nur sehr selten für einen medizinischen Notfall. Das ist beispielsweise der Fall, wenn das ungeborene Baby das Fruchtwasser tief einatmet, weil es nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Dadurch kann in manchen Fällen das sogenannte Mekoniumaspirationssyndrom (MAS) entstehen, bei dem die Lunge durch den Kindspech stark verklebt wird. Nach der Geburt sind dadurch Atemnot oder Herzstörungen möglich.

Die Proteine im Mekonium können außerdem Infektionen begünstigen und so beispielsweise Lungenentzündungen auslösen. Insgesamt ist das Risiko für die möglichen Gefahren durch grünes Fruchtwasser aber wie gesagt sehr gering.

Lässt sich grünes Fruchtwasser auch schon vor der Geburt erkennen?

Es kommt eher selten vor, dass grünes Fruchtwasser bereits während der Schwangerschaft bei einem Ultraschall festgestellt werden kann – dafür muss es besonders dickflüssig sein. In den meisten Fällen bemerkt man das grüne Fruchtwasser erst, wenn die Fruchtblase platzt.

Erkennen Ärzte oder Ärztinnen bereits vor der Geburt grünes Fruchtwasser, können sie verschiedene Maßnahmen ergreifen, um möglichen Komplikationen vorzubeugen. Dazu zählen:

  • Herzschlagüberwachung des Babys
  • Engmaschige Kontrolle verschiedener relevanter Werte bei der Mutter, beispielsweise der Blut- und Entzündungswerte
  • Frühzeitige Geburteneinleitung
  • Die Lunge des Babys kann während oder nach der Geburt abgesaugt werden

Kommt es zu Infektionen, können auch Antibiotika zum Einsatz kommen.

Lesetipp: Dein Baby überstreckt sich? Hier erklären wir, welche Gründe das haben kann und was hilft.

Quellen

ELTERN

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