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Rauchen in der Schwangerschaft Zigarettenrauch schädigt das Erbgut des Ungeborenen

Schwangere raucht Zigarette
© josuar / iStock
Jede Zigarette schadet dem Ungeborenen - klar, das wussten wir schon. Aber der Schaden ist offenbar noch größer als gedacht: Jetzt haben Forscher festgestellt, dass das Rauchen sogar Spuren am Erbgut der Kinder hinterlässt und ihr Risiko für spätere Krankheiten erhöht.

Babys von rauchenden Schwangeren haben einen schwereren Start ins Leben: Während ihrer Entwicklung im Mutterleib werden sie schlechter mit Sauerstoff versorgt, kommen meist mit einem geringeren Geburtsgewicht auf die Welt und haben ein größeres Risiko, am Plötzlichen Kindstod zu sterben.
Jetzt haben Forscher des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung in Leipzig sowie des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg und der Universität Heidelberg herausgefunden, dass die Schäden noch gravierender sein können: Das Rauchen kann sogar das Erbgut der Babys verändern.
Bis vor einiger Zeit hat man angenommen, dass so etwas gar nicht möglich ist, weil man dachte, dass Umwelteinflüsse die genetische Ausstattung eines Menschen nicht verändern können. Inzwischen gibt es viele Beweise dafür, dass Gene im Körper ständig durch äußere Einflüsse verändert werden. Das nennt man „Epigenetik“.

Babys von rauchenden und nicht rauchenden Schwangeren im Vergleich

Seit 2006 begleiten die Forscher in Kooperation mit dem Städtischen Klinikum St. Georg in Leipzig 622 Mütter und deren Kinder. Die Mütter wurden bereits während der Schwangerschaft sehr intensiv auf mögliche Umweltbelastungen untersucht.
Für ihre aktuelle Arbeit hat das Wissenschaftlerteam Mutter-Kind-Paare betrachtet. Dabei wurden Mütter untersucht, die während der Schwangerschaft geraucht haben und andere, die keiner Belastung durch Tabakrauch ausgesetzt waren. Gemeinsam mit den Genomforschern um Prof. Dr. Roland Eils, der im DKFZ und der Universität Heidelberg arbeitet, haben die Wissenschaftler sowohl das Epigenom der Mütter als auch das der Kinder untersucht. Sie wollten herausfinden, ob sich bei den Raucher-Familien epigenetische Veränderungen nachweisen lassen, die bei Nichtraucher-Familien nicht auftreten – und welche Folgen das für die Gesundheit der Kinder haben könnte.
Fazit: Tabakrauch in der Schwangerschaft führt tatsächlich zu epigenetischen Veränderungen im kindlichen Erbgut, und das kann das Risiko für Lungenerkrankungen im späteren Leben der Kinder erhöhen. Der Verdacht liegt nahe, dass auch Passivrauchen in der Schwangerschaft die gleichen Folgen hat Das haben die Forscher aber leider noch nicht untersucht. (Quelle: Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ)
Hier gibt's mehr zum Thema Rauchen in der Schwangerschaftundwo Schwangere Hilfe finden, um mit dem Rauchen aufzuhören.)

Lese-Tipp: Hast du schon mal vom Alles-oder-nichts-Prinzip gehört? Das entscheidet in den ersten beiden Schwangerschaftswochen darüber, ob sich die befruchtete Eizelle weiterentwickelt oder ob sie dafür zu stark geschädigt ist.

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