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Magnesium in der Schwangerschaft Warum Magnesium für Schwangere so wichtig ist

Schwangere nimmt Tabletten
© AndreyPopov / iStock
Schon bei der ersten Untersuchung in der Schwangerschaft raten viele Frauenärztinnen und Frauenärzte werdenden Müttern dazu, Magnesium einzunehmen. Hier erklären wir dir, warum – und wie auch dein Baby davon profitiert.

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Während einer Schwangerschaft arbeitet der Körper der Frau auf Hochtouren. Und: Er muss zusätzlich das Baby versorgen. Dadurch steigt der Bedarf an Magnesium. Der Mineralstoff erfüllt im menschlichen Körper viele lebenswichtige Aufgaben:

  • Magnesium ist maßgeblich am Aufbau von Zähnen und Knochen beteiligt,
  • weitet Blutgefäße,
  • entspannt die Muskulatur,
  • optimiert die Sauerstoffversorgung der Zellen.

Der Mikronährstoff Magnesium wird nicht vom menschlichen Körper produziert, sondern muss über die Ernährung aufgenommen werden.

Durch eine ausgewogene und magnesiumreiche Ernährung können Schwangere vorbeugen, in einen Magnesiummangel zu rutschen. Manchmal reicht das aber nicht aus. Dann rät die Frauenärztin oder der Frauenarzt dazu, den Mineralstoff zusätzlich in Form von Tabletten oder Pulver einzunehmen. 

Magnesium in der Schwangerschaft

Warum soll ich Magnesium in der Schwangerschaft einnehmen?

Mit einer ausgewogenen und vor allem magnesiumreichen Ernährung (zum Beispiel über Kürbiskerne, Cashew-Nüsse oder Sojaprodukte), kannst du normalerweise deinen Bedarf decken. In der Schwangerschaft verändern sich die Voraussetzungen:

  • Dein Baby und die Plazenta wachsen in deiner Schwangerschaft rasant. Damit dein Körper alle Umstellungen gut bewältigen kann, braucht er mehr Magnesium als vorher.
  • Zusätzlich zu dem ohnehin schon höheren Bedarf scheidet dein Körper auch noch mehr Magnesium über den Urin aus.

Wenn du also trotz magnesiumreicher Nahrungsmittel einen zu geringen Magnesiumspiegel aufweist, kann dein:e Gynäkolog:in dir für die Zeit der Schwangerschaft die zusätzliche Einnahme eines Magnesiumpräparates verschreiben.

Wie viel Magnesium sollte ich einnehmen?

Wie viel Magnesium du zu dir nehmen solltest, hängt von mehreren Faktoren ab: Sportlerinnen brauchen mehr davon als Couch-Potatoes, gestresste Menschen mehr als entspannte und eben Schwangere mehr als nichtschwangere Frauen. Mehr darüber, welches Magnesium in der Schwangerschaft eingenommen werden kann, erfährst du hier.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. empfiehlt Frauen ab 25 Jahren, ca. 300 mg Magnesium pro Tag zu sich zu nehmen. Während der Schwangerschaft darfst du gerne mehr, mindestens aber 310 mg täglich zu dir nehmen. Die Dosierung und welches Präparat für dich geeignet ist, besprichst du am besten mit deiner:m Frauenärzt:in.

Woran erkenne ich einen Magnesiummangel?

Mögliche Anzeichen:

  • Du bist extrem müde und erschöpft,
  • du hast Wadenkrämpfe,
  • du leidest unter Verstopfung oder unangenehmen Zuckungen der Muskeln.

Ein kurzzeitiger und leichter Magnesiummangel ist in der Schwangerschaft zunächst nicht weiter besorgniserregend und kann gut über die Ernährung ausgeglichen werden. Stellt dein:e Frauenärzt:in jedoch über eine Blutprobe fest, dass dein Magnesiumspiegel zu niedrig ist, wird sie:er dir vielleicht empfehlen, den Mineralstoff nahrungsergänzend zu dir zu nehmen. Denn wird dem Magnesiummangel während deiner Schwangerschaft länger nicht entgegengewirkt, steigt das Risiko für Bluthochdruck, vorzeitige Wehen, Blutungen und eine Frühgeburt.

Welche Nahrungsmittel sind besonders magnesiumreich?

Lebensmittel, die du gerne häufiger auf deinen Speiseplan setzen kannst, weil sie besonders viel Magnesium enthalten, sind zum Beispiel:

  • Kürbiskerne
  • Sonnenblumenkerne
  • Weizenkleie
  • Vollkornbrot
  • Cashewnüsse
  • Erdnüsse
  • Bitterschokolade
  • Bananen
  • Himbeeren
  • Erbsen
  • Brokkoli
  • Bohnen 

Übrigens: Auch bei Mineralwasser lohnt sich ein Blick auf das Etikett, denn viele Durstlöscher enthalten extra viel Magnesium. Zur Orientierung: Ab einem Gehalt von 50 mg pro Liter darf ein Mineralwasser als magnesiumreich bezeichnet werden.

Was kann Magnesium in der Schwangerschaft bewirken?

Schmerzen lindern

Schon zu Beginn ihrer Schwangerschaft haben manche Frauen mit unangenehmen ziehenden Schmerzen in der Leistengegend zu tun. In den allermeisten Fällen liegt das ganz einfach daran, dass die Gebärmutter jetzt ordentlich wächst und sich dabei aus der etwas abgeknickten Lage aufrichtet. Der Uterus wird durch einen ganzen Bandapparat in einer aufrechten Position gehalten. Je größer die Gebärmutter wird, umso mehr werden diese Bänder gedehnt. Und das führt dann eben zu Schmerzen, meistens beidseitig im Unterbauch bzw. in der Leistengegend.

Beeinträchtigen die Schmerzen dich sehr und lassen sich auch nicht durch Ruhe und Massagen lindern, verschreibt dir die:der Ärzt:in eventuell hochdosiertes Magnesium. Der Grund: Der Mineralstoff entspannt die gesamte Muskulatur, also auch die Gebärmutter.

Wehen fördern

Nicht jede Kontraktion der Gebärmutter bedeutet auch gleich, dass frühzeitig Wehen einsetzen. Etwa ab der 20. Schwangerschaftswoche können auch vermehrt unregelmäßige Übungswehen auftreten. Sie sind kein Grund zur Sorge, sondern ein gutes Zeichen: Die Muskulatur trainiert schon einmal für die Geburt des Babys. Normalerweise sind diese sogenannten Braxton-Hicks-Kontraktionen nicht schmerzhaft. Du bemerkst sie aber vielleicht an einem harten Bauch.

Treten Kontraktionen der Gebärmutter allerdings vor der 37. Schwangerschaftswoche über einen längeren Zeitraum in kurzen Abständen auf, könnte es sich um vorzeitige Wehen handeln. In diesem Falle solltest du bitte auf jeden Fall eine:n Ärzt:in aufsuchen. Je nach Diagnose und Entwicklungsstand deines Babys wirst du eventuell in eine Klinik eingewiesen. Um zu entscheiden, ob Magnesium dann das Behandlungsmittel der Wahl ist, wird die:der Ärzt:in individuell für dich und dein Kind eine Nutzen-Risiko-Einschätzung durchführen.

Präeklampsie und Eklampsie vorbeugen

Bei jedem Frauenarzttermin während deiner Schwangerschaft wird dein:e Gynäkolog:in deinen Blutdruck prüfen und deinen Urin untersuchen. Der Grund: Ein hoher Blutdruck und Eiweiß im Urin sind Hinweise auf eine Erkrankung, die nur in der Schwangerschaft auftritt: die Präeklampsie, früher auch Schwangerschaftsvergiftung genannt. Wird sie nicht behandelt, kann das die Gesundheit von Mutter und Baby gefährden. Verschlechtern sich die Symptome wie Kopfschmerzen, Erbrechen und ein eingeschränktes Sehvermögen und treten sogar Krampfanfälle auf, spricht man von einer Eklampsie, die lebensbedrohlich für Mutter und Kind ist.
 
Tatsächlich konnten mehrere Studien einen Zusammenhang zwischen Magnesiummangel und Bluthochdruck oder Präeklampsie nachweisen. Deshalb wird dir dein:e Gynäkolog:in wahrscheinlich zu der Einnahme von Magnesium raten, solltest du zu den Risikopatientinnen dafür gehören. Schwangere, bei denen bereits eine Präeklampsie diagnostiziert wurde, werden im Krankenhaus stationär aufgenommen und mit hochdosiertem Magnesiumsulfat behandelt. So verringert sich das Risiko, im weiteren Schwangerschaftsverlauf an einer Eklampsie zu erkranken.

Was muss ich bei der Einnahme beachten?

Dein:e Ärzt:in hat dir neben Magnesium auch noch andere Mineralstoffpräparate wie zum Beispiel Eisen oder Calcium verschrieben? Dann ist es wichtig, dass du zwischen der Einnahme der Präparate mindestens zwei Stunden wartest, denn sonst kann dein Körper die Wirkstoffe nicht aufnehmen. Auch wenn du zusätzlich Schilddrüsenhormone bekommst, ist es besser, die Tabletten mit einem größeren Zeitabstand einzunehmen, damit es nicht zu Wechselwirkungen kommt. Am besten, du nimmst das eine Medikament morgens, das andere abends

Abgesehen davon bleibt es dir aber selbst überlassen, ob du das Magnesium lieber morgens oder lieber abends einnimmst. Lediglich wenn du unter nächtlichen Wadenkrämpfen leidest, ist die Einnahme vor dem Schlafengehen zu empfehlen. Denn: In den frühen Morgenstunden sinkt der Magnesiumspiegel. Und so kannst du dann den unangenehmen Krämpfen entgegenwirken.

Welche Nebenwirkungen kann es geben?

Auch bei der täglichen Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln kann es zu Nebenwirkungen kommen. Im Falle von Magnesium ist das tatsächlich aber sehr selten. Eine hohe Dosierung kann gelegentlich weichen Stuhl bis hin zu Durchfall und Magenschmerzen verursachen.

Wann sollte ich Magnesium lieber nicht einnehmen?

Grundsätzlich gilt: Sprich vor der Einnahme von Magnesium auf jeden Fall bitte mit deiner:m behandelnden Gynäkolog:in. Frauen, die zum Beispiel eine Funktionsstörung der Niere haben, sollten den Mineralstoff lieber nicht zusätzlich einnehmen. 

Anderseits ist es auch nicht gut, ein Magnesium-Präparat einfach abzusetzen, obwohl es ärztlich empfohlen wurde. Das kommt vor allem bei Frauen in den letzten Schwangerschaftswochen öfter vor, wenn sie gehört haben, dass Magnesium-Gaben die Geburtswehen hemmen können. Dafür gibt es aber keine wissenschaftlichen Belege. Auch hier gilt: lieber noch einmal in der gynäkologischen Praxis nachfragen.

Quellen:

ELTERN

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