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Vena-cava-Syndrom Warum du im letzten Trimester besser in Seitenlage schläfst

Vena-cava-Syndrom: Schwangere liegt in Seitenlage im Bett
© Syda Productions / Adobe Stock
Je größer das Baby in deinem Bauch wird, desto mehr drückt es in bestimmten Liegepositionen auf die Hohlvene. Woran du das Vena-cava-Syndrom bemerkst und was du dagegen tun kannst, liest du hier.

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Im letzten Schwangerschaftsdrittel neigst du vermutlich instinktiv dazu, auf der linken Körperhälfte zu schlafen. Und das hat auch einen Grund: In dieser Liegeposition kann dein Blut besser zirkulieren und leichter zum Herzen strömen. Wer hingegen im dritten Trimester in Rückenlage schläft, riskiert, dass die Gebärmutter und das Ungeborene zu stark auf die Hohlvene drücken – und das löst wiederum das Vena-cava-Syndrom aus. Was es mit der Kreislaufstörung auf sich hat und wie sie sich zeigt, verraten wir im Folgenden.

Was ist die Vena cava?

Vena cava ist die medizinische Bezeichnung für Hohlvene – ein großes Blutgefäß in deinem Körper, das dem Rücktransport des sauerstoffarmen Blutes zum Herzen dient. Es gibt zwei Haupttypen von Hohlvenen: die obere und die untere Hohlvene. Die Vena cava superior sammelt sauerstoffarmes Blut aus dem Kopf, Nacken, Armen und oberen Teil des Rumpfes und leitet es zum rechten Vorhof des Herzens weiter. Die Vena cava inferior – oder auch untere Hohlvene genannt – führt das Blut aus dem unteren Teil des Rumpfes, den Beinen und dem Becken zurück zur rechten Herzkammer.

Wann tritt das Vena-cava-Syndrom auf?

Das Vena-cava-Syndrom, auch Vena-cava-Kompressionssyndrom genannt, tritt gegen Ende der Schwangerschaft, etwa ab der 30. Schwangerschaftswoche, auf. Das wachsende Gewicht des Uterus und des Babys können auf die untere Hohlvene drücken – insbesondere, wenn die werdende Mutter für längere Zeit auf dem Rücken liegt. Wenn die Vena cava inferior durch den Druck der Gebärmutter und des Fötus komprimiert wird, vermindert sich der Blutfluss zum Herzen. Dies wiederum kann zu einer geringeren Durchblutung und einem niedrigeren Blutdruck im Blutkreislauf der werdenden Mutter führen. Zugleich wird der Uterus schlechter durchblutet, sodass es im Worst Case zu einem gefährlichen Sauerstoffmangel und einer Unterversorgung des Babys kommen kann.

Welche Symptome löst das Kompressionssyndrom aus?

Das Vena-cava-Syndrom kann verschiedene Symptome verursachen, die durch die Kompression der unteren Hohlvene und den damit verbundenen reduzierten Blutfluss zum Herzen entstehen. Typische Beschwerden sind etwa:
  • Schwindel oder Benommenheit: Durch den verminderten Blutfluss zum Gehirn können Betroffene Schwindelgefühle oder Benommenheit verspüren.
  • Schwäche: Eine verminderte Durchblutung kann zu allgemeiner Schwäche und Müdigkeit führen.
  • Übelkeit: Manche Frauen verspüren Übelkeit oder ein Unwohlsein im Magen.
  • Atemnot: Eine verminderte Blutzirkulation führt auch dazu, dass Betroffene Schwierigkeiten beim Atmen haben.
  • Blässe: Aufgrund des verringerten Blutflusses im Körperkreislauf erscheint die Hautfarbe blasser.
  • Herzrasen oder Herzklopfen: Durch den verminderten Blutfluss zum Herzen schlägt das Herz schneller, um den Sauerstoffbedarf des Körpers zu decken.
  • Bewusstlosigkeit: In schweren Fällen führt die verminderte Durchblutung und der daraus resultierende niedrige Blutdruck zu einer Ohnmacht bzw. einen Kreislaufkollaps.

Wie kannst du dem Vena-cava-Syndrom vorbeugen?

Obwohl das Vena-cava-Syndrom hauptsächlich bei Schwangeren auftritt, können einige Maßnahmen ergriffen werden, um das Risiko für Komplikationen zu verringern oder ihr Auftreten zu verhindern:
  1. Rückenlage vermeiden: Versuche, während der Schwangerschaft, insbesondere im zweiten und dritten Trimester, nicht längere Zeit auf dem Rücken zu liegen. Dies reduziert den Druck auf die untere Vena cava inferior und verringert das Risiko des Vena-cava-Syndroms.
  2. Links schlafen: Lege dich beim Schlafen oder Ausruhen lieber auf die linke Seite. Diese Position fördert den Blutfluss und verringert den Druck auf die untere Hohlvene.
  3. Kissen verwenden: Nutze Stillkissen, um den Oberkörper leicht erhöht zu lagern oder um die linke Seite zu stützen, wenn du auf der Seite liegst. Dies kann dazu beitragen, eine bequeme Position zu finden und den Druck auf die untere Hohlvene zu verringern.
  4. Auf langes Stehen oder Sitzen verzichten: Langes Stehen oder Sitzen kann zu Blutstauungen in den Beinen führen. Versuche, regelmäßig deine Position zu ändern und dich zu bewegen, um den Blutfluss zu fördern und das Risiko einer Vena-cava-Kompression zu verringern.
  5. Kompressionsstrümpfe tragen: Bei Bedarf können Kompressionsstrümpfe dazu beitragen, die Durchblutung in den Beinen zu unterstützen und das Risiko einer Kompression abzumildern.
  6. Regelmäßige Bewegung: Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin über geeignete Übungen und Bewegungsmöglichkeiten. Regelmäßiger Sport in der Schwangerschaft kann dazu beitragen, die Durchblutung zu verbessern.

Es ist wichtig, bei der Umsetzung dieser Vorsichtsmaßnahmen stets mit deinem Arzt, deiner Ärztin oder deiner Hebamme zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass sie für deine individuelle Situation geeignet sind. Wenn du Anzeichen des Vena-cava-Syndroms bemerkst, dann such am besten sofort medizinische Hilfe auf.

Quellen:
Familienplanung.de: Vena-cava-inferior-Syndrom, zuletzt abgerufen am 08.05.2023.
Christine Mändle, Sonja Opitz-Kreuter: Das Hebammenbuch, Lehrbuch der praktischen Geburtshilfe, 2007, S. 456ff.
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